Das Auhof-Center ist immerhin das zweitgrößte Einkaufszentrum Wiens. Ein U-Bahn-Anschluß wäre sicher gut, die Fragen sind nur: was kostet die U4-Verlängerung und amortisiert sich das in einer vernüftigen Zeit?
Bloß nicht. Ich finde es schwierig, wenn Developer von Einkaufszentren die Landschaft zu betonieren, dabei vor allem auf die Erreichbarkeit mit dem Pkw und vielleicht günstige Grundstückspreise zu achten und die öffentliche Hand dann für eine gute ÖV-infrastrukturelle Anbindung sorgen zu lassen.
Und die Frage ist auch, ob sich das überhaupt lohnt. Überschlägige Rechnung:
- 2016 hatte das Auhof-Center 7,7 Mio Kunden (
https://medianet.at/news/retail/auhof-center-waechst-zweistellig-13205.html#)
- Daumen mal Pi 300 Öffnungstage pro Jahr (365/7*6, abzüglich einige Feiertage)
- macht pro Tag durchschnittlich ca. 25.700 Kunden, bei elf Stunden pro Tag 2.300 Personen pro Stunde
Ja, alles im Durchschnitt gerechnet - es gibt Zeiten mit deutlich mehr Kunden, dafür aber auch Zeiten mit deutlich weniger.
Den Wert von 2.300 Kunden pro Stunde kann man für die Potentialanalyse der U-Bahn getrost nochmal halbieren, da ein Großteil der Kunden aus NÖ kommt und somit kein Potential für die U-Bahn darstellt.
Geht man von 12 Zügen pro Stunde à 900 Personen aus, hat die U-Bahn pro Stunde eine Kapazität von 10.800 Fahrgästen. Mit viel Glück und gutem Willen kann das Auhof-Center also ein Zehntel der Kapazitäten der U-Bahn füllen (davon ausgehend, dass wirklich alle, die aus dem Einzugsgebiet der U4 kommen, künftig U-Bahn statt Auto fahren). Zu seinen Öffnungszeiten. Abends besteht so wenig Potential, dass der 50A schon ab 21 Uhr nur halbstündlich verkehrt (und ab und zu auch mal ein 50B, der ist aber m.E. kein ernstzunehmendes Angebot).
Zugleich sehe ich relativ wenig Potential für Umsteiger vom Auto auf den ÖV. Das Umfeld des Auhofs ist nicht allzudicht besiedelt, und wer als Pendler das Park-and-Ride-Angebot nutzen möchte, tut dies schon heute in Hütteldorf.