So wie die Station Volkstheater aufgebaut ist, müsste die Neubaustrecke wohl die U3-Trasse unterfahren, was in jeder Hinsicht (Bau, Umsteigewege) aufwändig ist. Hinzu kommt, dass man dann im Abschnitt Volkstheater-Neubaugasse zwei Linien (U2 und U3) parallel führen würde, was mMn wenig Sinn macht.
Richtig, beim Volkstheater eine dritte U-Bahn-Linie (unter der U3) unterzubringen wäre ein enormer Aufwand, die weitere Streckenführung parallel unter der U3 ist sicher auch kein einfaches Unterfangen.
Warum ist eine Parallelführung kein einfaches Unterfangen?
Ich sage ja nicht, dass eine Einbindung kein zusätzlicher, vor allem planerischer Aufwand ist. Im Bau sollte es aber nicht deutlich komplizierter sein als die Station Rathaus komplett umzukrempeln. Und gerade wenn man viel Geld versenkt, sollte man es möglichst sinnvoll versenken.
Ja, die fehlende Anbindung der U2 an den 46er und 49er ist ein Nachteil, aber auch schon der einzige. Ansonsten sehe ich eigentlich keine gravierenden Nachteile bei zwei getrennten Umsteigeknoten. Es ist ja auch nicht so, dass der Rathausplatz Niemandsland ist.
Die Station Rathaus ist halt nicht am Rathausplatz
Der Uni Campus ist das eine, aber es befinden sich auch zahlreiche andere Institutsgebäude in der unmittelbaren Nähe (NIG, Rooseveltplatz, Hauptgebäude), sodass ein Vorbeifahren dort ein Schildbürgerstreich schlechthin wäre. Da ist eher die Station Rathaus zu hinterfragen, der Umstiegspunkt Volkstheater für U2/U5 wäre wohl sinnvoller gewesen.
Nur: was wäre innerhalb des U-Bahn-Netzes damit gewonnen? Es hat ja durchaus Sinn, dass z.B. neue Metrosysteme in der Sowjetunion und in mit ihr zwangsbefreundeten Staaten als Sekantennetz geplant wurden, also mit drei Linien, von denen sich jeweils zwei an drei Stationen kreuzen. Gar nicht so weit entfernt, in Prag, gibt es sogar ein Musterbeispiel für diese Planung. Und es hat ja auch Sinn, nicht möglichst viele Umsteigeströme auf eine Station zu konzentrieren. Man sollte auch nicht vergessen, dass Neubaugasse nach Eröffnung der U2 zur (nach Fahrgastzahlen) zweitgrößten Station im Netz aufsteigen soll. Brauchst es dazu dann noch die Umsteiger U2/U5 und U3/U5?
Ich verstehe diese Bedenken, vor allem bezüglich Vermeidung zunehmender Ströme an bereits existierenden Knoten. Ich finde aber, dass die Beförderungskapazität auch dort angeboten werden soll, wo sie notwendig ist. Und das ist dann doch eher an der Station Volkstheater als am Rathaus.
Eine Station Rathaus mit Richtungsbahnsteigen und de facto null Umsteigewegen hätte ich ja durchaus sinnvoll gefunden. So aber hat man eine Umsteigestation, die lange Wege hat und noch dazu wenig erschließt, da sie für ihre grundsätzlich zentrale Lage doch sehr im Absteits liegt.