Wegen eines schadhaften Zuges in Erdberg wurde die U3 zwischen Gasometer und Schlachthausgasse auch in Richtung Ottakring über Gleis 1 geführt. Und wie von @95B für Spittelau und Nußdorfer Straße geschildert, wurde der abweichende Abfahrtsbahnsteig auch am Gasometer nicht kommuniziert.
Das sind doch zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe: Einwöchige Bauarbeiten vs. kurzzeitige Störung, abwechselndes Fahren von beiden Bahnsteigen in beide Richtungen vs. alle Züge von Gleis 1.
Würde ich nicht so sehen.
Ein Unternehmen, das sich für eine einwöchige gravierende Änderung im Betriebsablauf keine gescheite Kundeninformation überlegt, verschwendet für eine kurzfristige Änderung der Rand-Abfahrtbahnsteige doch nicht einmal einen Gedanken.
Wäus uns wuaschd sads.
Und nachdem man ja offensichtlich ein Konzept für eingleisigen Betrieb hat, ist es doch nun wirklich nicht zu viel verlangt, auch eines für die Fahrgastinformation in diesem Fall zu haben.
In der Bahn hat man das auch, dort wurde vor der Schlachthausgasse völlig korrekt "Ausstieg rechts" angesagt, d.h. die Führung auf dem linken Gleis war offensichtlich vorgesehen und einprogrammiert.
Die Anzeige im Eingangsbereich der Station Gasometer hat übrigens diese sehr hilfreichen Informationen angezeigt:
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U3 OTTAKRING _*
U3 OTTAKRING _1
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Ohne Information, dass man zum anderen Bahnsteig gehen muss, ohne Information, was eigentlich mit dem Betrieb Richtung Simmering passiert ist. Wenn man schon die Gleisbezeichnungen überall ins Leitsystem aufnimmt, wäre es doch nur logisch, das hier auch aufzugreifen. Die Information wäre an dieser Stelle sogar wichtiger als die Zeit bis zur Abfahrt. Im Zweifelsfall wäre sogar "Alle Züge von Gleis 1" statt der Anzeige der nächsten Bahnen in diesem Fall einfach die hilfreichere Information.
Die potenzielle Fahrzeitverlängerung ist übrigens in diesem Fall viel größer als aktuell bei der Nußdorfer Straße, weil die Züge im Falle einer Betriebsstörung meist "blockabgefertigt" werden; es werden also erst einige Züge in die eine Richtung durch die Eingleisigkeit geschleust und dann in der Gegenrichtung. Wenn man nämlich durch den unnötigen Umweg auf den falschen Bahnsteig den vorerst letzten Zug in "seine" Richtung verpasst, kann es durchaus 10-15 min dauern, bis der nächste kommt (der dann natürlich völlig überfüllt ist).