Bis auf die Stationen Meidling, Karlsplatz, Landstraße und Schottenring, die einst offen waren, war die Strecke vom Anfang an zur Gänze eingedeckt. Beim Schwedenplatz bin ich mir nicht ganz sicher, kenne jedoch keine alte Aufnahme mit offener Station.
Google-Suche-Fundstück (Quelle:
Wien Geschichte Wiki)
Die Gestaltung wich dem Bild zufolge auch sonst stark von den anderen Stadtbahnstationen ab und erinnert mehr an die Pariser Métro-Stationen aus jener Zeit. Soweit man das erkennen kann, waren sogar die Wände verfliest!
Die folgenden Aufnahmen dokumentieren die Segnungen des realen Sozialismus (Zerstörung von Otto Wagner Architektur):
Solche Kulturschandtaten könnten heute nicht mehr (oder doch kaum mehr?) passieren.
Vielleicht nicht solche, aber dafür genug andere (weil die derzeit vorherrschende Denkart Altes ebensowenig wertschätzt, so es nicht kommerziell verwertbar ist).
Irgendwie hat das Bewusstsein dafür auch seine Konjunkturen: Hietzing war den meisten noch egal, bei Meidling und Karlsplatz gab es dann einen ersten großen Aufschrei, auf den dann zeitverzögert insofern reagiert wurde, als dass keine einzige Wagner-Station mehr der Spitzhacke zum Opfer fallen sollte und im Gegenteil in den 80ern sogar historisierende Neubauten errichtet wurden (Vorortelinie, U6-Dunklergasse). Zugespitzt formuliert: Ohne Schockerlebnisse wie den Abbruch von Meidling-Hauptstraße gäbe es heute womöglich Thaliastraßen-Chic an der S45.
Also in Farbe schauen die Stadtbahnstationen richtig versifft, dreckig und verwahrlost aus. Da hat sich doch einiges zum Besseren gewandelt und heute werden die Stationen zumindest optisch besser in Schuss gehalten.
Naja, man hat halt offenbar versucht, die Sanierung nach Möglichkeit bis zur U-Bahn-Umstellung aufzuschieben. Weil die am Gürtel noch eine Weile auf sich warten ließ, wirken die dortigen Stationen auf späteren Aufnahmen (gegen 1980) durchaus gepflegt.