Autor Thema: Stadtbahn  (Gelesen 565806 mal)

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Re: Stadtbahn
« Antwort #1140 am: 24. Februar 2016, 11:59:06 »
Auf dem Bild rechts neben dem Stationsgebäude - war das ein Zug der Pressburger Lokalbahn?
Kurz: ja!
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Stadtbahn
« Antwort #1141 am: 24. Februar 2016, 13:53:41 »
Der Bahnsteig aus der Dampfzeit  wurde als Lagerplatz verwendet und war fast durchgehend mit Holzverschlägen für
diverse Lager zugebaut.
Am Foto nicht sichtbar, unter den Stützen der prov. Stiegenaufgänge zur Fabriksbrücke verbirgt sich eine Unterführung unter den beiden
Gleisen.

Anbei zwei Fotos, die das zeigen. Die Unterführung gabs sogar bis ca 1978, glaub ich.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

scrato

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Re: Stadtbahn
« Antwort #1142 am: 24. Februar 2016, 14:23:22 »
Wurde das mittlere Gleis in der Station MH für die Linien G/GD in beide Fahrtrichtungen genutzt?

Z-TW

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Re: Stadtbahn
« Antwort #1143 am: 24. Februar 2016, 14:55:23 »
Die folgenden Aufnahmen dokumentieren die Segnungen des realen Sozialismus (Zerstörung von Otto Wagner Architektur):

Solche Kulturschandtaten könnten heute nicht mehr (oder doch kaum mehr?) passieren.

fr3

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Re: Stadtbahn
« Antwort #1144 am: 24. Februar 2016, 15:56:55 »
Wurde das mittlere Gleis in der Station MH für die Linien G/GD in beide Fahrtrichtungen genutzt?
Nein, ursprünglich kamen nur die Züge vom Gürtel herunter. Das Wiental-seitige Gleis (damals stadteinwärts) wurde von allen Zügen genutzt, die Gabelung Wiental/Gürtel befand sich etwa unter der Brücke. Erst nach dem Bau der U4 wurde das Mittelgleis als Wendegleis für die - mittlerweile vom restlichen Netz getrennt verkehrenden - Gürtelzüge in beide Richtungen verwendet.

Frage: gibt es eine Ansicht der Stationsgebäude Schwedenplatz nach dem 2. Weltkrieg? Das waren meiner Erinnerung nach weiße oder pastellgrüne Plattenbauten da die Originale im Krieg zerstört wurden. Unten sah es ähnlich aus wie auf obigem Bild, ob es noch das Originalpflaster gab kann ich mich nicht erinnern.

hema

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Re: Stadtbahn
« Antwort #1145 am: 24. Februar 2016, 15:57:08 »

Anbei zwei Fotos, die das zeigen. Die Unterführung gabs sogar bis ca 1978, glaub ich.
Nach jedem Regen ist dort drin ein halber Meter Wasser gestanden!  :o
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

scrato

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Re: Stadtbahn
« Antwort #1146 am: 24. Februar 2016, 16:36:18 »
Auf Seite 53 sieht man bei "scan559" ganz rechts im Bild sehr schön den mit Holzverschlägen zugebauten Bahnsteig der alten Station MH - sogar in Farbe. Der Abgang zur Unterführung ist leider gerade nicht mehr drauf.

@ fr3: Danke für die Info!

Edit: Ich hab das Bild der Einfachheit halber hierher verlinkt.

fastpage

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Re: Stadtbahn
« Antwort #1147 am: 24. Februar 2016, 18:44:51 »
Also in Farbe  schauen die Stadtbahnstationen richtig versifft, dreckig und verwahrlost aus. Da hat sich doch einiges zum Besseren gewandelt und heute werden die Stationen zumindest optisch besser in Schuss gehalten.

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Re: Stadtbahn
« Antwort #1148 am: 24. Februar 2016, 18:51:39 »

Anbei zwei Fotos, die das zeigen. Die Unterführung gabs sogar bis ca 1978, glaub ich.
Nach jedem Regen ist dort drin ein halber Meter Wasser gestanden!  :o

Die Unterführung gab es doch bis zu dem Zeitpunkt, als die Station auf zwei Mittelbahnsteige umgebaut wurde, oder?
Und das alte Stationsgebäude wurde nur für diesen hässlichen Zweck abgerissen, oder war es schon baufällig?


hema

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Re: Stadtbahn
« Antwort #1149 am: 24. Februar 2016, 19:36:55 »
. . . .  oder war es schon baufällig?
Es war der schönen neuen Zeit im Weg!  :'(
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

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Re: Stadtbahn
« Antwort #1150 am: 24. Februar 2016, 21:09:42 »
Bis auf die Stationen Meidling, Karlsplatz, Landstraße und Schottenring, die einst offen waren, war die Strecke vom Anfang an zur Gänze eingedeckt. Beim Schwedenplatz bin ich mir nicht ganz sicher, kenne jedoch keine alte Aufnahme mit offener Station.
Google-Suche-Fundstück (Quelle: Wien Geschichte Wiki)

Die Gestaltung wich dem Bild zufolge auch sonst stark von den anderen Stadtbahnstationen ab und erinnert mehr an die Pariser Métro-Stationen aus jener Zeit. Soweit man das erkennen kann, waren sogar die Wände verfliest! :o

Die folgenden Aufnahmen dokumentieren die Segnungen des realen Sozialismus (Zerstörung von Otto Wagner Architektur):

Solche Kulturschandtaten könnten heute nicht mehr (oder doch kaum mehr?) passieren.
Vielleicht nicht solche, aber dafür genug andere (weil die derzeit vorherrschende Denkart Altes ebensowenig wertschätzt, so es nicht kommerziell verwertbar ist).

Irgendwie hat das Bewusstsein dafür auch seine Konjunkturen: Hietzing war den meisten noch egal, bei Meidling und Karlsplatz gab es dann einen ersten großen Aufschrei, auf den dann zeitverzögert insofern reagiert wurde, als dass keine einzige Wagner-Station mehr der Spitzhacke zum Opfer fallen sollte und im Gegenteil in den 80ern sogar historisierende Neubauten errichtet wurden (Vorortelinie, U6-Dunklergasse). Zugespitzt formuliert: Ohne Schockerlebnisse wie den Abbruch von Meidling-Hauptstraße gäbe es heute womöglich Thaliastraßen-Chic an der S45. :D

Also in Farbe  schauen die Stadtbahnstationen richtig versifft, dreckig und verwahrlost aus. Da hat sich doch einiges zum Besseren gewandelt und heute werden die Stationen zumindest optisch besser in Schuss gehalten.
Naja, man hat halt offenbar versucht, die Sanierung nach Möglichkeit bis zur U-Bahn-Umstellung aufzuschieben. Weil die am Gürtel noch eine Weile auf sich warten ließ, wirken die dortigen Stationen auf späteren Aufnahmen (gegen 1980) durchaus gepflegt.
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Hans Rauscher

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Re: Stadtbahn
« Antwort #1151 am: 24. Februar 2016, 22:36:38 »
Die Gestaltung wich dem Bild zufolge auch sonst stark von den anderen Stadtbahnstationen ab und erinnert mehr an die Pariser Métro-Stationen aus jener Zeit. Soweit man das erkennen kann, waren sogar die Wände verfliest! :o

Irgendwie hat das Bewusstsein dafür auch seine Konjunkturen: Hietzing war den meisten noch egal, bei Meidling und Karlsplatz gab es dann einen ersten großen Aufschrei, auf den dann zeitverzögert insofern reagiert wurde, als dass keine einzige Wagner-Station mehr der Spitzhacke zum Opfer fallen sollte und im Gegenteil in den 80ern sogar historisierende Neubauten errichtet wurden (Vorortelinie, U6-Dunklergasse). Zugespitzt formuliert: Ohne Schockerlebnisse wie den Abbruch von Meidling-Hauptstraße gäbe es heute womöglich Thaliastraßen-Chic an der S45. :D
Zitat
Also in Farbe  schauen die Stadtbahnstationen richtig versifft, dreckig und verwahrlost aus. Da hat sich doch einiges zum Besseren gewandelt und heute werden die Stationen zumindest optisch besser in Schuss gehalten.
Naja, man hat halt offenbar versucht, die Sanierung nach Möglichkeit bis zur U-Bahn-Umstellung aufzuschieben. Weil die am Gürtel noch eine Weile auf sich warten ließ, wirken die dortigen Stationen auf späteren Aufnahmen (gegen 1980) durchaus gepflegt.
Ganz Wien war damals versifft und dreckig!
Schwedenplatz: Anbei bissi größer. Die alten Aufnahmegebäude waren angeblich (lang haltende) Provisorien. Die damals einzige gedeckte Station war pflegeleicht verfliest (Dampfbetrieb!). Die 1980er waren generell sehr architekturfreundlich, es war die große Zeit der inneren Stadterneuerung, das bezog sich nicht nur auf die Stationen der Vorortelinie, sondern auf den ganzen Wohnbau ("Postmoderne" war damals der Stil der Epoche, man google mal zB nach Rob Krier)
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Stadtbahn
« Antwort #1152 am: 25. Februar 2016, 09:14:30 »
Ich hätte da mal eine Frage zu Bild 3: War die Station Schwedenplatz ca. dort wenn man jetzt bei den Stufen bei der Schwedenbrücke runter geht
zum Donaukanal? Sprich rechts nach den Treppen wo das Gitter ist, wo die U4 sichtbar vorbei fährt?
Bzw. links auf der anderen Seite bei der Schwedenbrücke? Ich hoffe ihr wisst was ich meine. Oder sehe ich das komplett falsch?
Danke im Voraus ;)

Z-TW

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Re: Stadtbahn
« Antwort #1153 am: 25. Februar 2016, 09:29:42 »
Ganz Wien war damals versifft und dreckig!

Da muss dir die Stadt in den späten 50ern unbekannt sein: Es gab zu meiner Kindheit noch Bombenruinen, jede Menge gepflasterte Straßen, viele Teile der Außenbezirke waren "Brettldörfer", die Zinshäuser aus der Jahrhundertwende waren grau und schäbig, in den Hausfluren - am Abend von 25-Watt-Birnen beleuchtet - herrschte ein eigenartiger Mief, die Straßenbahnen waren meist über 60 Jahre alte Rumpelkisten usw.

Ferry

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Re: Stadtbahn
« Antwort #1154 am: 25. Februar 2016, 10:04:35 »
Also in Farbe  schauen die Stadtbahnstationen richtig versifft, dreckig und verwahrlost aus.

Das waren sie größtenteils auch. Meine Mutter hat die Stadtbahn aus diesem Grund meistens gemieden und ist mit parallelführenden Straßenbahn- oder Buslinien gefahren, auch wenn die Fahrzeit dadurch länger war und/oder sie umsteigen musste. Damals konnte man such ja noch in weiten Bereichen das Verkehrsmittel aussuchen...

Die innerstädtischen Schnellbahnstationen waren damals übrigens kaum besser.

@Z-TW: In den 50ern gab es keine Straßenbahnwagen, die 60 Jahre und älter waren. Die ältesten, zu dieser Zeit noch in Dienst stehenden Reihen waren T (Baujahr 1901) und G (Baujahre 1901,1902). Lediglich einige der zwischen 1883 und 1886 gebauten, ehemaligen Dampftramwaybeiwagen (Nummern 201 ff) waren bis 1959 auf den Floridsdorfer Linien in Einsatz, das waren aber nur mehr einige wenige.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")