Weinhäuser sind vergleichbar mit Heurigen, es gibt drinnen also Tische und Sitzbänke. Speisen werden (falls es welche gibt) in Selbstbedienung bei der Budel angeboten, Getränke zum Tisch serviert.
Wobei der klassische Heurige eigentlich ein Bewirtungskonzept hat wie der klassische Bairische Biergarten: Speisen kann man auch selbst mitbringen. Dieser Brauch ist bei den Wiener Heurigen aber vermehrt im Aussterben begriffen. Die meisten "Heurigen" in Wien sind eigentlich ausgewachsene Restaurants geworden, auch der Wein wandelt sich zu edel-hochpreisig mit langstieligen Weingläsern. Das klassische Heurigenglas (Typ kleines Bierkrügerl mit Henkel) ist am Verschwinden. Der Wein wird auch selten nur mehr vor Ort gepflanzt und hergestellt, sondern der Betrieb unterhält Anbauflächen und Kellereien in einiger Entfernung vom Ausschank oder kauft sogar Wein zu.
Bei der Terminologie bin ich nicht so firm. Wie sich ein "Weinhaus" von einem "Heurigen" bzw. Buschenschank unterscheidet, weiß ich nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass das Weinhaus eher innerstädtisch war (d.h. keine eigene Weinproduktion), während der Heurige recht strengen Regeln unterliegt (unterlag) bezüglich nur eigenen Wein verkaufen und auch bezüglich Öffnungszeiten (Am Land gibt es in den Weinorten noch heute ein strenges Regime, wann welcher Weinbetrieb "ausg'steckt" hat). Der Übergang zum Wirtshaus, Gasthaus, Restaurant war wahrscheinlich damals schon fließend, so wie heute.
Keinesfalls verwechseln darf man ein altes Weinhaus mit einer modernen Vinothek. Auch wenn das Weinhaus einen Fokus auf Wein (im Gegensatz zum Bier) hatte, war es kein Ort, wo man hochqualitativen und hochpreisigen Wein degustieren konnte.