Autor Thema: U6-Wagen T und T1  (Gelesen 14991 mal)

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martin8721

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Re: U6-Wagen T und T1
« Antwort #60 am: 12. Juni 2024, 21:20:51 »
Wäre aus heutiger Sicht interessant, welche Eindrücke und Erkenntnisse die Schweden von unserem T gewonnen haben.
Sie haben daraufhin Fahrzeuge von der am T basierenden Fahrzeugplattform gekauft, also wohl durchaus positive ;)

Stimmt, der T gilt ja quasi als der "Vater" der Flexity-Swift-Serie, die dann ihren Siegeszug in die ganze Welt angetreten hat.  :D
Auch in Köln hat man ja gute Erfahrungen mit dem T gemacht - danke auch an 64/8 für den Link mit den interessanten Bildern.  :up:

Wenn man das jetzt so vor seinem geistigen Auge Revue passieren lässt:
Wie war denn das Anfang der 1990er-Jahre, als man mit der Planung des ULF begann?
Stand von vornherein fest, dass die Entwicklung hier bei Siemens liegen soll mit einem komplett neuen Fahrzeugkonzept oder stand irgendwann mal auch zur Debatte, dass Bombardier vielleicht auch den Auftrag für den Bau eines Niederflurfahrzeugs für die Wiener Straßenbahn bekommen könnte, etwa mit einem modifizierten T als Einrichtungswagen? Man bedenke: der erste T, 2602, hatte ja bereits am 23.11.1992 seine Instandnahme, also dürften die Planung und die ersten Entwürfe für den T bereits Ende der 80er-Jahre gestartet worden sein, also zu einem Zeitpunkt, als der ULF noch gar nicht in Auftrag gegeben war und man ja eigentlich schon ein Niederflurfahrzeug, noch dazu aus Österreich, parat gehabt hätte.
Waren dann vielleicht die Breite bzw. die Wagenbodenhöhe die entscheidenden Faktoren?


T1

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Re: U6-Wagen T und T1
« Antwort #61 am: 12. Juni 2024, 21:58:58 »
Der T war in der damaligen deutschsprachigen Fahrzeugwelt keine Niederflurstraßenbahn, dazu war er mit seiner Einstiegshöhe viel zu hoch. Siemens war überhaupt noch kein Thema, der ULF war ja ein SGP-ELIN-Produkt. 1992 war die ULF-Konstruktion zwar noch nicht fertig, aber das Projekt (ich nehme an gemeinsam mit den WVB?) war schon längst im Laufen – und auf die weltweit niedrigste Einstiegshöhe hatte man sich schon versteift. Ich denke also, dass in guter alter "teile und herrsche"-Tradition irgendwann in den 80ern die U6 an BWS ging und die Straßenbahn an SGP. Das ganze hat ja mit dem 4498 als Drehstromversuchs-TW begonnen.

Ich finde es übrigens immer noch bewundernswert, als wie zukunftsträchtig sich der T herausgestellt hat. Nicht nur vom Grundkonzept her, sondern auch von der Langlebigkeit: Die Laufleistungen, die diese Fahrzeuge seither runtergespult haben, sind außergewöhnlich. Und das bei einer Konstruktion, wo es für das Fahrzeugkonzept keine praktischen Erfahrungen gab.

Monorail

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Re: U6-Wagen T und T1
« Antwort #62 am: 13. Juni 2024, 14:25:08 »
Der T war in der damaligen deutschsprachigen Fahrzeugwelt keine Niederflurstraßenbahn, dazu war er mit seiner Einstiegshöhe viel zu hoch.
Was soll er dann gewesen sein? Stufen sind beim Betreten des Fahrzeugs keine zu überwinden, wenn die Bahnsteigkante entsprechend hoch ist, was bei den meisten Straßen- und Stadtbahnbetrieben, die NF einsetzen, genauso gehandhabt wird. Dass man bei uns in die 400er hinaufsteigen muss, ist einzig dem ULF bzw. dem Zwang zur weltweit niedrigsten Einstiegshöhe geschuldet.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

38ger

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Re: U6-Wagen T und T1
« Antwort #63 am: 13. Juni 2024, 14:50:33 »
Der T war in der damaligen deutschsprachigen Fahrzeugwelt keine Niederflurstraßenbahn, dazu war er mit seiner Einstiegshöhe viel zu hoch.
Was soll er dann gewesen sein? Stufen sind beim Betreten des Fahrzeugs keine zu überwinden, wenn die Bahnsteigkante entsprechend hoch ist, was bei den meisten Straßen- und Stadtbahnbetrieben, die NF einsetzen, genauso gehandhabt wird. Dass man bei uns in die 400er hinaufsteigen muss, ist einzig dem ULF bzw. dem Zwang zur weltweit niedrigsten Einstiegshöhe geschuldet.

30-35cm sind übliche Höhen, die T/T1 haben 44cm. Die ursprünglichen 197mm bzw. 240mm im Winterniveau vom ULF und die 215mm des Flexity Wien sind natürlich darunter, dennoch sind 44cm im Straßenbahnbetrieb nicht wirklich Niederflur. Bei der Eisenbahn gibt es dann natürlich andere Maßstäbe, wobei niveaufreier Einstieg ja nicht zwangsläufig Niederflur bedeutet. Die Fahrzeuge der Linien U1-U4 sind das beste Beispiel dafür.

MK

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Re: U6-Wagen T und T1
« Antwort #64 am: 13. Juni 2024, 14:54:23 »
Bei der Eisenbahn gilt nach UIC 550 mm als "Niederflur" und 1300 mm als "Hochflur".
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
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Monorail

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Re: U6-Wagen T und T1
« Antwort #65 am: 13. Juni 2024, 18:06:37 »
Der T war in der damaligen deutschsprachigen Fahrzeugwelt keine Niederflurstraßenbahn, dazu war er mit seiner Einstiegshöhe viel zu hoch.
Was soll er dann gewesen sein? Stufen sind beim Betreten des Fahrzeugs keine zu überwinden, wenn die Bahnsteigkante entsprechend hoch ist, was bei den meisten Straßen- und Stadtbahnbetrieben, die NF einsetzen, genauso gehandhabt wird. Dass man bei uns in die 400er hinaufsteigen muss, ist einzig dem ULF bzw. dem Zwang zur weltweit niedrigsten Einstiegshöhe geschuldet.
30-35cm sind übliche Höhen, die T/T1 haben 44cm. Die ursprünglichen 197mm bzw. 240mm im Winterniveau vom ULF und die 215mm des Flexity Wien sind natürlich darunter, dennoch sind 44cm im Straßenbahnbetrieb nicht wirklich Niederflur. Bei der Eisenbahn gibt es dann natürlich andere Maßstäbe, wobei niveaufreier Einstieg ja nicht zwangsläufig Niederflur bedeutet. Die Fahrzeuge der Linien U1-U4 sind das beste Beispiel dafür.
"Niederflur" und "niveaufreier Einstieg" sind natürlich zwei verschiedene Dinge, und U-Bahn-Fahrzeuge sind zumeist Hochflurfahrzeuge mit daran angepassten Bahnsteigen, wie eben bei uns die "echten" U-Bahn-Linien U1-U4 bzw. -U5. Bei Straßenbahnen und deren Verwandten findest du die Kombi aus Hochflur+Hochbahnsteigen eher selten, weil sich hier die Fahrzeuge in der Regel der Umgebung anpassen und nicht umgekehrt. Beispiele für diese Ausnahmen finden sich beim Manchester Metrolink oder der Stadtbahn Hannover. Der Fußboden in diesen Fahrzeugen ist jedoch noch mal ein Eck höher als in den T.
Die T wurden offensichtlich speziell für den Betrieb auf der Wiener Stadtbahnstrecke mit der hier anzutreffenden Bahnsteighöhe konzipiert, sodass sie dort tatsächlich Niederflurfahrzeuge sind, abseits davon für den gewöhnlichen Straßen- oder Stadtbahnbetrieb aber zu hoch. Dass die U6 komplett kreuzungsfrei vom restlichen Verkehr fährt, wie eine U- oder S-Bahn, macht die T trotzdem noch nicht zu U-Bahn-Fahrzeugen.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

T1

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Re: U6-Wagen T und T1
« Antwort #66 am: 14. Juni 2024, 07:06:07 »
Der T war in der damaligen deutschsprachigen Fahrzeugwelt keine Niederflurstraßenbahn, dazu war er mit seiner Einstiegshöhe viel zu hoch.
Was soll er dann gewesen sein? Stufen sind beim Betreten des Fahrzeugs keine zu überwinden, wenn die Bahnsteigkante entsprechend hoch ist, was bei den meisten Straßen- und Stadtbahnbetrieben, die NF einsetzen, genauso gehandhabt wird. Dass man bei uns in die 400er hinaufsteigen muss, ist einzig dem ULF bzw. dem Zwang zur weltweit niedrigsten Einstiegshöhe geschuldet.
Ein Niederflurstadtbahnfahrzeug, auf keinen Fall ein Straßenbahnfahrzeug, das für das damalige Bestandsnetz (wo ein Einstieg von der Fahrbahn noch sehr normal war) geeignet war.

Aus heutiger Sicht würde man das natürlich anders beurteilen.


fr3

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Re: U6-Wagen T und T1
« Antwort #67 am: 14. Juni 2024, 13:56:18 »
Weil es hier vermutlich gut dazu passt:

Wettfahrt zwischen alter Stadtbahn und neuer Niederflurgarnitur anlässlich der Eröffnung 1996
Der N1 dürfte nur aus diesem Anlass auf der Neubaustrecke verkehrt sein.

Quelle: Zeitreise durch die U-Bahn-Geschichte

T1

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Re: U6-Wagen T und T1
« Antwort #68 am: 14. Juni 2024, 14:57:37 »
Es passt überhaupt nicht gut dazu, nur weil ein T auf dem Bild ist? ::)

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Re: U6-Wagen T und T1
« Antwort #69 am: 14. Juni 2024, 15:28:23 »
Es passt überhaupt nicht gut dazu, nur weil ein T auf dem Bild ist? ::)
Eher zu U-Bahn historisch, oder?

Ferry

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Re: U6-Wagen T und T1
« Antwort #70 am: 14. Juni 2024, 15:52:26 »
Weil es hier vermutlich gut dazu passt:

Wettfahrt zwischen alter Stadtbahn und neuer Niederflurgarnitur anlässlich der Eröffnung 1996
Der N1 dürfte nur aus diesem Anlass auf der Neubaustrecke verkehrt sein.

Nicht "der N1", sondern die Stadtbahngarnitur aus der "Remise": N1 2992 + n2 5993 + N1 2872.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

martin8721

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Re: U6-Wagen T und T1
« Antwort #71 am: 15. Juni 2024, 09:56:27 »
Ich finde es übrigens immer noch bewundernswert, als wie zukunftsträchtig sich der T herausgestellt hat. Nicht nur vom Grundkonzept her, sondern auch von der Langlebigkeit: Die Laufleistungen, die diese Fahrzeuge seither runtergespult haben, sind außergewöhnlich. Und das bei einer Konstruktion, wo es für das Fahrzeugkonzept keine praktischen Erfahrungen gab.

Absolut! Und durch das Midlife-Update werden sie wahrscheinlich auch noch einige Jahre im Dienst stehen.
40 Einsatzjahre traue ich ihnen auf jeden Fall zu, vielleicht werden es sogar an die 50?!

Weil es hier vermutlich gut dazu passt:

Wettfahrt zwischen alter Stadtbahn und neuer Niederflurgarnitur anlässlich der Eröffnung 1996
Der N1 dürfte nur aus diesem Anlass auf der Neubaustrecke verkehrt sein.

Nicht "der N1", sondern die Stadtbahngarnitur aus der "Remise": N1 2992 + n2 5993 + N1 2872.

Ja, das war wirkliche eine coole Aktion damals.  :)
Harald hat dazu eh auch ein paar Bilder hier im Forum gepostet:

https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=3422.msg152445#msg152445

Der T war ein Zweiwagenzug, einer davon war 2668, beim anderen habe ich je nach Quelle unterschiedliche Angaben: Entweder war es 2655 oder 2656. Vielleicht kann hier jemand noch Licht ins Dunkel bringen?

Nulltarif

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Re: U6-Wagen T und T1
« Antwort #72 am: 15. Juni 2024, 10:52:21 »
Der T war ein Zweiwagenzug, einer davon war 2668, beim anderen habe ich je nach Quelle unterschiedliche Angaben: Entweder war es 2655 oder 2656. Vielleicht kann hier jemand noch Licht ins Dunkel bringen?

Ich weiß es zwar nicht, aber wenn die Regel der Orientierung der Fahrzeuge nach geraden und ungeraden Nummern damals vermutlich auch schon so war wie heute, dann muss es der 2655 gewesen sein.
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe. (Dalai Lama)