Autor Thema: [PM] Verbindungsbahn jetzt fix: Bessere S-Bahn von Penzing nach Meidling  (Gelesen 320225 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Linie 58

  • Expeditor
  • **
  • Beiträge: 1485
Re: [PM] Verbindungsbahn jetzt fix: Bessere S-Bahn von Penzing nach Meidling
« Antwort #975 am: 23. Januar 2025, 19:34:39 »
Ergänzend dazu:

Zu den Straßenseiten sind Lärmschutzwände in Höhe 2m geplant. Die Lautsprecheransage kann man zurückdrehen, Türgeräusche jedoch nicht.

Wie können diese armen Menschen eigentlich seit Jahrzehnten mit einer Straßenbahn-Haltestelle vor der Tür leben? Oder bleiben die Bim-Türen dort stets geschlossen, weil das gestopfte Umfeld lieber Auto fährt? Aber wie stellt ihr sicher, dass niemand eine Autotür zuschlägt? Ganz ehrlich, bei solchen an den Haaren gezogen Argumenten braucht ihr euch nicht zu wundern, wenn euch niemand ernstnimmt.

Im Zuge des Umbaus wird die Eisenbahnkreuzung ersetzt, deren Sicherungsanlage auch nicht geräuschfrei ist. Überhaupt sind wir hier mitten in der Stadt und nicht irgendwo in einem abgelegenen Bergtal. Es gibt Autos, Straßenbahnen, Busse, Blaulicht, Geräusche des Stadtlebens eben - aber die Türgeräusche haltender S-Bahnen sollen den Leuten plötzlich das Leben zur Hölle machen. Ernsthaft? Ich komme kaum darüber weg, dass ihr das für ein ernsthaftes Argument haltet.

Deren brutale Architektur gehört zu den hässlichsten in Europa! Bahnhofsmodernisierungen muss man in Österreich mittlerweile durchgehend als optische Umweltverschmutzung bezeichnen... Das begann bereits vor -zig Jahren, als zum Beispiel die Haltestelle Wien Atzgersdorf neu errichtet worden ist.

Tut mir Leid, aber wie viel hast du eigentlich von Europa gesehen? Die aktuelle ÖBB-Standard-Architektur selbst kleinerer Stationen ist sehr viel höherwertiger als z.B. die in Deutschland, Polen, Tschechien, der Slowakei oder Ungarn. Und jetzt komm bitte nicht mit gelungenen Ausnahmen wie Wrocław Główny, es geht um den Standard kleinerer Stationen, wie es sie hundert- und tausendfach gibt (wie eben Atzgersdorf). Da hast du in den meisten Ländern einfach Betonfertigteile mit einem Buswartehäuschen, das oft noch nicht mal wirklich vor Wind schützt.

Die ÖBB sind bei der Ausstattung (Bahnsteigdächer, Bänke etc.) sehr viel großzügiger als die meisten anderen Bahnen - ich bezweifle beispielsweise stark, dass eine Station wie Marchegg in Deutschland oder Polen wenigstens ein Mini-Bahnsteigdach bekommen hätte. Sie sind bei Bänken übrigens auch großzügiger als die Wiener Linien, die ja oft 8 Sitze pro U-Bahnsteig für ausreichend halten. Die eingesetzten Materialien sind auch hochwertiger als bei vielen anderen Bahnen.

Ich bewundere dein Durchhaltevermögen in dieser Diskussion. Hab das an dieser Stelle längst aufgegeben - wir hatten genau diesselbe nämlich genau in diesem Thread schon vor Jahren. Die Geräusche der Türen sind eigentlich nur der Gipfel der Absurdität - es ist eigentlich physikalisch unmöglich, die weiter als ein paar Meter zu hören.

Liebe Grüße von einem ehemaligen Anrainer der Verbindungsbahn, der sich über 20 Jahre über eine S-Bahn-Station vor der Haustür gefreut hätte.

Kurzzug

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 362
Re: [PM] Verbindungsbahn jetzt fix: Bessere S-Bahn von Penzing nach Meidling
« Antwort #976 am: 23. Januar 2025, 22:25:09 »
Auf die Fußgängerunterführungen ist es ein bisschen schwer einzugehen, weil du vor allem ästhetische Argumente vorbringst. Und wie gesagt, man kann schon mehr Geld für schönere Über- oder Unterquerungen ausgeben, das soll man sich aber nicht von der ÖBB Infra holen.

Ich denke, ich habe den Vorschlag der ÖBB-Infra bezüglich der Querungen Höhe Veitingergasse und Jagdschlossgasse deutlich beschrieben: Schacht mit Lift und drumherum eine Treppe mit Schienen für Fahrräder bzw. Kinderwagen. Unten angekommen Unterquerung der Bahnstrecke und auf der anderen Seite wieder eine Schachtanlage mit Lift.

Welche Frau geht dort gerne insbesondere nachts? Was passiert, wenn ein Lift (tagelang) ausfällt? Wie funktioniert die Lösung bei Schulbeginn/Schulende?

Es geht also nicht um ästhetische Argumente (die ich gar nicht vorgebracht habe) sondern um handfeste Sicherheits- und Mobilitätsargumente! Gerade für Fußgänger sollten Querungsmöglichkeiten bequem und unkompliziert sein. Warum sträubt man sich so gegen eine einfache, kostengünstige, nachhaltige und pflegeleichte Fußgängerquerung wie bei der Wattmanngasse bzw. Himmelbauergasse?

Und für alle, die flockig Argumente wegwischen: Es geht um ein Jahrhundertprojekt. Da wird der Einsatz von Hirnschmalz und auch Geldmittel für kompromissfähige Lösungen erlaubt sein, oder? Wer die Rechnung ohne den Wirt macht muss halt mit Gegenwind rechnen.

Na ja, Mobilitätsargument ist es nicht wirklich eines, es gibt hinsichtlich PRM ja genaue Vorgaben, die eingehalten werden müssen. Es wird sich halt keine Rampe ausgegangen sein, die flach genug nach diesen PRM-Vorgaben ist, daher diese Lösung. Rampen oder Wege gibt es ja jeweils bei der Versorgungsheimstraße oder der Beckgasse. Da ich die Gegend um die Verbindungsbahn bis jetzt nicht als besonders kriminell wahrgenommen habe, vermute ich, dass in diesen Unterführungen nichts passieren wird. Man sollte nicht wegen des subjektiven Sicherheitsgefühls von Wenigen, Millionen extra ausgeben. Das kann man dem nächsten Innenminister überlassen...

Und was meinst du mit kompromissfähiger Lösung? Dein Anspruch ist "Ich will eine Rampe.", die ÖBB sagen (implizit) "geht nur schwer und wäre zu teuer". Der Kompromiss ist dann, dass du deine Rampe bekommst? Man kann sich hier leider nicht in der Mitte treffen. Und ich kann dir als Betrachter anderer Bahnprojekte in Österreich sagen, dass das Behalten aller dieser Kreuzungsmöglichkeiten ohnehin ein starkes Entgegenkommen der ÖBB Infra/der Politik ist, das hätte man laut Vorschrift sicher nicht so machen müssen. Die Querung Jagdschlossgasse hätte ja auch wegfallen können.

Aber wie gesagt, ich verstehe dein Argument bezüglich der Ästhetik schon ein wenig, die ÖBB haben in der Vergangenheit auch einige unschöne Lösungen gebaut. Gerade die Arbeit der letzten Jahre stimmt mich aber hoffnungsvoll, dass man in 5 Jahren die ganze Aufregung nicht mehr nachvollziehen können wird.

abc

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2525
Re: [PM] Verbindungsbahn jetzt fix: Bessere S-Bahn von Penzing nach Meidling
« Antwort #977 am: 24. Januar 2025, 07:55:34 »
Und für alle, die flockig Argumente wegwischen: Es geht um ein Jahrhundertprojekt.

Gerade weil es um ein Jahrhundertprojekt geht, ist es eine schlechte Idee, eine neue Station von der zentralen Erschließungsachse der benachbarten Grätzl wegzurücken und so ihre Erschließungsfunktion zu verschlechtern.

Da wird der Einsatz von Hirnschmalz und auch Geldmittel für kompromissfähige Lösungen erlaubt sein, oder? Wer die Rechnung ohne den Wirt macht muss halt mit Gegenwind rechnen.

Diese Anmaßungen sind ziemlich dreist:

1. Nur ihr habt natürlich Hirnschmalz eingesetzt, die ÖBB Infra bzw. die von ihr beauftragten Planenden natürlich nicht. Dabei könnte sie, siehe Beitrag von "Kurzzug", ja auch einfach gewisse Übergänge ganz schließen, wenn sich Rampen vom Platz her nicht ausgehen.

2. Kompromisse bestehen also darin, dass zu 100 % eure Vorschläge umgesetzt werden.

3. Natürlich, ihr allein seid der Wirt, nicht die zwei Millionen anderen Menschen in Wien oder die neun Millionen anderen Menschen in Österreich, die eure Wünsche gefälligst mitfinanzieren sollen. Selbst die Hietzingerinnen und Hietzinger, die dann einen längeren Weg zur S-Bahn haben, sind nicht der Wirt - sondern ausschließen die, die eine Woche nach Eröffnung einen Nervenzusammenbruch wegen sich öffnender und schließender S-Bahn-Türen haben werden.

Ich bewundere dein Durchhaltevermögen in dieser Diskussion. Hab das an dieser Stelle längst aufgegeben - wir hatten genau diesselbe nämlich genau in diesem Thread schon vor Jahren.

Einer muss es ja machen - vor Jahren hast Du es übernommen, diesmal ich.  8)