In der jetztigen Situation mit Verlängerung der U1 nach Oberlaa glaube ich das eine Ring S-Bahn in Wien leider nicht mehr kommen wird
Das macht nichts, denn im Gegensatz zum (Güter-)Individualverkehr braucht es im öffentlichen Personennahverkehr keine Umfahrung einer Stadt.
Abgesehen davon, dass ich auch nicht glaube, dass ein voller S-Bahn-Ring um Wien notwendig ist (im Süden und Osten fehlt es da - derzeit - an der Nachfrage), halte ich deine These für sehr gewagt:
Natürlich geht es in vielen Fällen um die Umfahrung einer Stadt, nämlich für all jene, die von Peripherie zu Peripherie wollen und ein Weg durchs Zentrum ein deutlicher Umweg wäre (zB Purkersdorf - Klosterneuburg oder Korneuburg - Gänserndorf - nichts anderes deckt ja teilweise die U6 ab). Das ist aber nicht einmal der Hauptzweck einer Ring-S-Bahn: Im Wesentlichen geht es darum, Ziele, die in Wien, aber eben nicht so zentral liegen, gut an die "Einflugachsen" nach Wien hinein - im Wesentlichen also die Bahnlinien - anzubinden, sowie die Hauptachsen miteinander zu verbinden. In diesem Sinn wäre ein westlicher Ring (Heiligenstadt - Penzing - Meidling) genauso nützlich für Leute, die zB im 16. wohnen und zum FV nach Meidling oder ins südliche Wiener Umland (Mödling, Baden) wollen wie für Personen, die von der Westbahn kommen und im Bereich Meidling oder Hernals arbeiten.
Der Vorteil umsteigefreier Ring-S-Bahnen liegt dann darin, dass eine Vielzahl von Relationen abgedeckt wird; etwas, das man durch isolierte Abschnitte wie Heiligenstadt - Hütteldorf und Hütteldorf - Meidling nicht erreicht. Dass solche Linien natürlich auch innerstädtische Relationen bündeln, die sonst extrem langsam wären (zB Speising - Breitensee oder Unter St. Veit - Döbling) kommt hinzu und macht derartige Strecken sehr attraktiv (siehe Berliner Ring-S-Bahn).
Aber was schreibe ich da so lange: Ich denke, die hohen Fahrgastzahlen der S45 widerlegen dich schon an sich.