Autor Thema: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5  (Gelesen 529432 mal)

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abc

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1860 am: 05. Oktober 2024, 11:19:57 »
Hernals wird angeblich auch unterschätzt.

Was mich bei Hernals skeptisch macht: ein relevantes "Hinterland" (wie z.B. Kaiserebersdorf für die U3) fehlt komplett, und dazu deckt sich der (erweiterte) Einzugsbereich noch mit der westlichen U3.

Bis du da wirklich überrascht, nach DEM Wahlergebnis?

Vor allem ist es interessant......

https://www.wien.gv.at/stadtplan/grafik.aspx?lang=de-AT&bookmark=g0q8RTIk3EW-aJpZGzisLRt-cBTZlmnKnmkev2pn4Mpr4C&fbclid=IwY2xjawFt4DdleHRuA2FlbQIxMAABHXgSZjJ15lYLk_hSZ5NsL7UkUWhM59YOte099kWtn5RUqxpQjWugVebtIA_aem_eTgX3W4YTz6dxZ5SmYMp-w

...... wie stark blau in Wien die Gegenden sind, wo sich die Feldhasen Gute Nacht sagen. (Und das inkludiert noch nicht mal, was ich auf auf Reddit finden konnte.)

Ich denke, wir fokussieren uns oft zu stark darauf, wer 1. geworden, dabei ist das doch realpolitisch (außer für den Bezirksvorsteher oder die Bezirksvorsteherin) relativ nebensächlich. Ich habe z.B. mal das Sprengel 048 im 14. Bezirk angeklickt, dass auf den ersten Blick blau ist. Dabei kommen SPÖ, Grüne, Neos, Bier und KPÖ zusammen auf gut 60 %. Der linke und liberale Teil des politischen Spektrums ist halt stärker zersplittert. Indem man so ein sinnloses, bei der Nationalratswahl und der Wien-Wahl absolut symbolisches Rennen in den Mittelpunkt stellt, fördert man eher die großen Parteien.

Vineyard

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1861 am: 05. Oktober 2024, 11:26:28 »
Wie gesagt, die Feldhasen Regionen waren schon schon sehr auffällig.

Und was Sprengelkarten betrifft, habe ich eine auf Reddit gefunden, wo alles Rot war mit einem blauen Punkterl.

Und rate mal wo dieses blaue Punkterl war. Mitten in einer Schrebergartensiedlung.


Linie 25/26

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1862 am: 05. Oktober 2024, 11:28:41 »
(Und das inkludiert noch nicht mal, was ich auf auf Reddit finden konnte.)
Was hast du da gefunden?
Type E1 1967 - 2022 und Type E2 bis mindestens 2028!

Vineyard

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Linie 25/26

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Vineyard

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1865 am: 05. Oktober 2024, 11:52:54 »
In Mordor..ähhh, ich meine Floridsdorf, dem laut Wahlergebnis, knapp einzigen "blauen Bezirk", sieht man es ebenfalls sehr deutlich.

Aber ich schweife vom Thema ab.

Um auf Hernals zurückzukommen:

Laut dem U5 Wikipedia Artikel:

Zitat
Entgegen der weitverbreiteten Meinung, in den Westbezirken fände kein Bevölkerungswachstum statt, verzeichnen alle betroffenen Zählbezirke zwischen Gürtel und Vorortelinie seit 2001 teils signifikante Zuwächse, selbst im Vergleich zu den voraussichtlichen Kapazitäten der neuen Stadterweiterungsgebiete in der Peripherie. Die MA 18 (Stadtentwicklung und Stadtplanung) geht allein in Hernals von einer Bevölkerungsentwicklung von 50.867 (2005) auf 65.589 (2035) aus, also einem Zuwachs von 14.722, der hauptsächlich in den Gründerzeitvierteln zwischen Gürtel und Vorortelinie stattfinden wird.

In den Zählbezirken 1605, 1701, 1702, 1703 und 1803, durch die eine U5 zwischen Michelbeuern und S-Station Hernals verlaufen würde, wurden 2011 71.551 Einwohner registriert (2001: 61.369). Bis 2035 wird von der MA 50 (Wohnbauforschung) von einem weiteren Zuwachs um 20.101 auf insgesamt 91.652 Einwohner ausgegangen.  Das entspricht dem erwarteten Zuzug ins Stadtentwicklungsgebiet Seestadt Aspern.

Die Schätzungen sind allerdings schon mindestens 10 Jahre alt.

Monorail

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1866 am: 05. Oktober 2024, 12:07:33 »
Deshalb bin ich auch offener gegenüber dem U-Bahn-Bau als noch vor 15, 20 Jahren - da war ich nämlich wahrlich kein Freund der Berliner U5-Verlängerung. Und was soll ich sagen? Nun ist sie fertig, und gerade zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor eher überfüllt als zu leer. (und die parallele S-Bahn kann sich auch nicht über Fahrgastmangel beklagen). Davon gehe ich bei der U2 zumindest bis zum Matzleinsdorfer Platz auch aus, bei der weiteren Verlängerung zum Wienerberg und dem westlichen U5-Abschnitt bin ich etwas skeptischer (was nicht heißt, dass ich grundsätzlich dagegen bin, eher noch nicht überzeugt).
Die U2 auf den Wienerberg ist sinnvoll, weil es zwischen Bhf. Meidling und altem Landgut kein hochrangiges Verkehrsmittel gibt. Trotz zweier fetter Ausfallsstraßen (Triester, Laxenburger) und der Neilreichgasse. Gäbe es die Nachfrage nicht, würden zur Wienerberg City nicht 5 (!) Buslinien fahren und in der Nähe auch noch der 1er. Außerdem tut dem bevölkerungsreichsten Bezirk der Stadt eine zweite U-Bahn nicht weh. Auch der 21. und 22. haben zwei U-Bahn-Linien trotz weniger Einwohner.

Vineyard

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1867 am: 05. Oktober 2024, 12:23:58 »
Die U2 auf den Wienerberg ist sinnvoll, weil es zwischen Bhf. Meidling und altem Landgut kein hochrangiges Verkehrsmittel gibt. Trotz zweier fetter Ausfallsstraßen (Triester, Laxenburger) und der Neilreichgasse. Gäbe es die Nachfrage nicht, würden zur Wienerberg City nicht 5 (!) Buslinien fahren und in der Nähe auch noch der 1er. Außerdem tut dem bevölkerungsreichsten Bezirk der Stadt eine zweite U-Bahn nicht weh. Auch der 21. und 22. haben zwei U-Bahn-Linien trotz weniger Einwohner.

In Liesing, im Bereich Breitenfurter Straße, ist es inzwischen ähnlich. Der 16A Neu ist recht voll und eine weitere Linie für die Wildgarten Siedlung ist ebenfalls schon in Planung. (Die S-Bahn Anbindung kommt ja auch erst frühestens 2032.)

haidi

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1868 am: 05. Oktober 2024, 13:15:03 »
Übrigens längstens darf mein sein Fahrzeug abstellen bis das Pickerl 3 Monate abgelaufen ist. Also kann ein Fahrzeug maximal 15 Momate (+ die Zeit bis es wer anzeigt) einen Parkplatz besetzen.
Pickerl gilt in Österreich Lochung plus 4 Monate. Im Ausland aber nicht, dort wird nur auf die Lochung geschaut, womit Österreicher dann nicht weiterfahren dürfen.
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Klingelfee

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1869 am: 05. Oktober 2024, 13:24:44 »
Übrigens längstens darf mein sein Fahrzeug abstellen bis das Pickerl 3 Monate abgelaufen ist. Also kann ein Fahrzeug maximal 15 Momate (+ die Zeit bis es wer anzeigt) einen Parkplatz besetzen.
Pickerl gilt in Österreich Lochung plus 4 Monate. Im Ausland aber nicht, dort wird nur auf die Lochung geschaut, womit Österreicher dann nicht weiterfahren dürfen.

Und lt. Aussage des ADAC (deutscher ÖAMTC) ist das Pickerl im Ausland irrelevant. Siehe auch ensprechendes Video
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Bimdose

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1870 am: 05. Oktober 2024, 13:29:54 »
Die Aussage,  dass ein abgelaufenes Pickerl im EU-Ausland ungültig ist, ist falsch. Es gelten grundsätzlich die Bestimmungen des EU- Inlands, auch wenn das im Ausland bei Kontrollen teils unbekannt ist und zu Diskussionen führt (zB Ungarn). Es ist aber eindeutig geregelt, dass man innerhalb der Toleranzfrist auch ins EU-Ausland fahren darf.

haidi

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1871 am: 05. Oktober 2024, 17:32:28 »
OK, ich habe das ungarische Fehlverhalten für Rechtssicher gehalten.
Jedenfalls kann in Österreich auch ein ausländisches Fahrzeug zur Prüfanstalt "entführt" werden und wenn die Verkehrssicherheit nicht gegeben ist, bleibt es dort auf dem Parkplatz und darf - so war es zumindest vor längerer Zeit - nur von einem beauftragten Mechaniker abgeholt werden (genau so wie bei inländischen Fahrzeugen).
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T1

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1872 am: 06. Oktober 2024, 01:27:18 »
Interessant wäre eigentlich wer die Baustelle im Bett bewilligt hat, die hat das Wasser ja angestaut - ansonsten war der Pegel ja weit vom Maximum entfernt.
Ich weiß nicht, was daran interessant sein soll, es war einen 1000-jährliches Hochwasser – außer man will nach Sündenböcken suchen ;)
Was ist das bitte für ein Argument? Klar ist das menschlich nachzuvollziehen: Man sieht das enorme Flussbett und das mickrige Rinnsal, das für gewöhnlich darin fließt, dazu kommt noch der Klimawandel, und denkt sich, dass sich der Platz geradezu dafür anbietet, für die Baustelle genutzt zu werden. Die Entscheidungsträger werden aber dafür bezahlt, über den Kleiner-Maxi-Horizont hinaus zu denken. Und selbst der kleine Maxi, der sich denkt, dass die Wahrscheinlichkeit für dieses oder jenes Elementarereignis doch so verschwindend gering sei und deshalb das entsprechende Risiko nicht sieht, schaut dann blöd aus der Wäsch', wenn er im Fall des Falles auf dem Schaden sitzen bleibt.
Dass daraus für zukünftige Entscheidungen zu lernen ist, ist selbstverständlich. Nur sehe ich keinen Grund nach der Frage nach dem wer, außer, es gibt Anhaltspunkte, dass nachweislich etwas genehmigt worden ist, was nicht hätte sollen. Aber das kann man mMn schwer rein aus der Tatsache, dass einem 1000-jährlichen Hochwasser etwas übergeschwappt ist, schließen.

abc

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1873 am: 06. Oktober 2024, 07:44:06 »
Deshalb bin ich auch offener gegenüber dem U-Bahn-Bau als noch vor 15, 20 Jahren - da war ich nämlich wahrlich kein Freund der Berliner U5-Verlängerung. Und was soll ich sagen? Nun ist sie fertig, und gerade zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor eher überfüllt als zu leer. (und die parallele S-Bahn kann sich auch nicht über Fahrgastmangel beklagen). Davon gehe ich bei der U2 zumindest bis zum Matzleinsdorfer Platz auch aus, bei der weiteren Verlängerung zum Wienerberg und dem westlichen U5-Abschnitt bin ich etwas skeptischer (was nicht heißt, dass ich grundsätzlich dagegen bin, eher noch nicht überzeugt).
Die U2 auf den Wienerberg ist sinnvoll, weil es zwischen Bhf. Meidling und altem Landgut kein hochrangiges Verkehrsmittel gibt. Trotz zweier fetter Ausfallsstraßen (Triester, Laxenburger) und der Neilreichgasse. Gäbe es die Nachfrage nicht, würden zur Wienerberg City nicht 5 (!) Buslinien fahren und in der Nähe auch noch der 1er. Außerdem tut dem bevölkerungsreichsten Bezirk der Stadt eine zweite U-Bahn nicht weh. Auch der 21. und 22. haben zwei U-Bahn-Linien trotz weniger Einwohner.

Nicht alle Verkehrsaufgaben dieser Buslinien werden aber von der U2 übernommen. 7A und 15A bedienen eher tangentiale Verkehrsströme (aktuell deshalb ein paar radiale, weil im unmittelbaren Bereich der Wienerbergcity eine Radiale fehlt und sie als Zubringer zu U1 und Stammstrecke dienen), 7A und 65A lokale (Verbindung ins Bezirkszentrum am Reumannplatz), 63A stellt die Verbindung ins Meidlinger Zentrum her. Bei all dem hilft die U2 erstmal nicht viel.

Der 1er ist in diesem Bereich eher mäßig ausgelastet, wobei ich davon ausgehe, dass die Nachfrage mit Eröffnung des ersten U2-Abschnitts zum Matzleinsdorfer Platz spürbar steigt.

Die bloße Einwohnerzahl der Bezirke sagt außerdem erstmal recht wenig über die Notwendigkeit einer U-Bahn aus, relevant sind Siedlungsstruktur und Verkehrsströme entlang der geplanten Trasse. Auch die Zahl der U-Bahn-Linien ist nebensächlich, man kann mit einer Linie mehr Stationen bedienen als mit zwei - was übrigens beim Vergleich des 10. und 21 Bezirks auch der Fall ist: im 10. Bezirk gibt es mehr U-Bahn-Stationen (7) als im 21. (5).

Und letztlich geht es um das Verhältnis von Aufwand und Nutzen. Man hat zwar nun eine Trasse gewählt, die ihre Stationen an den Aufkommensschwerpunkten hat und bestenfalls durch die neue Führung des O-Wagens "gefüttert" wird, aber auch durch ihre durchgehende unterirdische Führung besonders teuer ist. Aber genau dieser hohe Aufwand gebietet es, dass die Züge ganztägig gut gefüllt sein sollten, nicht nur in der Hauptverkehrszeit - und da bin ich doch etwas skeptisch.

Monorail

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1874 am: 06. Oktober 2024, 16:35:42 »
Die bloße Einwohnerzahl der Bezirke sagt außerdem erstmal recht wenig über die Notwendigkeit einer U-Bahn aus, relevant sind Siedlungsstruktur und Verkehrsströme entlang der geplanten Trasse. Auch die Zahl der U-Bahn-Linien ist nebensächlich, man kann mit einer Linie mehr Stationen bedienen als mit zwei - was übrigens beim Vergleich des 10. und 21 Bezirks auch der Fall ist: im 10. Bezirk gibt es mehr U-Bahn-Stationen (7) als im 21. (5).
Die Haltestellen Gußriegelstraße und Wienerberg haben für sich schon jeweils ein üppiges Einzugsgebiet, hinzu kommen die genannten Zubringerlinien, die heute das Gros der FG zur U1 bzw. nach Meidling karren. Es steigen rund um WB oder Biotop City auch genug Menschen ins Auto, weil es dort an Angebot außer vollen Bussen nur die Triester Straße gibt. Potential zum Abschöpfen ist also definitiv da.
Und gerade der 10. Bezirk ist ein gutes Beispiel dafür, dass eine einzige radiale Strecke in einem flächen- und einwohnermäßig so großen Bezirk  auf Dauer nicht alle FG allein bewältigen wird. Schon allein wegen der Infrastruktur, die rund um die U1 in den letzten Jahrzehnten entstanden ist. Hbf, Neues Landgut, Sonnwendviertel, FH Campus, Oberlaa...