Panta rhei - alles fließt/verändert sich
Die (innere) Mahü begleitet mich 7 Jahrzehnte, die äußere 2. Was hat sich da nicht alles verändert? Die "Mariahilfer" war die Einkaufsstraße des Bürgertums, Großeltern und Eltern waren (auch wegen räumlicher) Wohnnähe bzw. guter Erreichbarkeit von Hietzing aus gute Kunden.
Die einstigen "Leuchttürme" sind aber verschwunden. Aus unserer Familien-Sicht Sport Pohl, das Hosengeschäft (samt wirklich guter Schihosen) Feller, das Herrenmodegeschäft Paternioner, Modehaus Gaggl, Gerngroß und Herzmansky eher für Weißware, Bally bei der Kirchengasse, dann für uns Buben Matador und das Spielwarengeschäft Ecke Neubaugasse, in der Neubaugasse selbst Texhages, dann natürlich nicht zu vergessen die Kinos und das Servus als Treffpunkt mit der neuen Freundin, die längst verschwundenen Kaffeehäuser, die eleganten Damenmodehäuser (Wala, Falnbigl, Schopp, Matzner usw) samt dem Brautladen Joppich. In den Nebengassen zahlreiche Spezialläden (KLEINBAHN in der Kirchengasse, daneben der Radioladen mit den Schallplattenspieler-Nadeln und der Büromaschinenladen Schuss). Slama war übrigens auch so ein notwendiger Leuchtturm.
Die Läden sind alle längst Geschichte - das Angebot offenbar auch, weil es ja keine Nachfolger gab. Ein paar "Oldies" gibt es noch: Böhnel, Glaser, Mauerer (um ein paar zu nennen), die Apotheken und dann ist es bald aus.
Und in der äußeren Miahilfer? Auch hier sind die wenigen Leuchttürme mittlerweile Geschichte.
Das Publikum hat sich geändert - das einstige "Bürgertum" ist Geschichte. Für mich bietet die Mahü zwar angenehme Flanierzone, aber einkaufen: Was?
Und wie sieht es mit den anderen Einkaufsstraßen aus? Meidlinger, Landstraßer, Lerchenfelder, Ottakringer, Thalia, Prater? Haben auch mit dem Wandel zu kämpfen. Ob die geplanten bzw. schon durchgeführten Behübschungsmaßnahmen helfen?
Geschäfte mit hohem Umschlag werden sich die Mieten leisten können, ein Café mit einem einsamen Zeitungsleser bei einem kleinen Mokka wohl nicht.