Letzten Samstag war ich in Bydgoszcz, um der Linia Turystyczna (Touristenlinie), einer Linie, die mit historischen Fahrzeugen betrieben wird, einen Besuch abzustatten.
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Ich kam früh morgens mit dem Nachtzug aus Krakau an. Dieser fährt weiter ans Meer und ist im Sommer entsprechend voll. Ein Pesa 122NaB (Typenfamilie Swing) in der Haltstelle Dworzec Głóny (Hauptbahnhof).
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Derzeit gibt es im südlichen Teil des Netzes Baurbeiten. Daher fährt der 8er nicht nach Kapuściska, sondern endet beim Betriebsbahnhof Toruńska. Dieser Wagen, ist ein kurzer Swing und hört auf die Typenbezeichnung 121NaB. Er ist einmal durch den Betriebsbahnhof gefahren und wartet nun bei der Einstiegshaltestelle. Hier beginnen auch Einschubfahrten ihren Dienst. Einen Netzplan findet man hier:
http://www.zdmikp.bydgoszcz.pl/ufiles/Schemat_tr_2016.pdf [ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Einige meter weiter nördlich verläuft parallel in der Toruńska (Thorner Straße, benannt nach Toruń (Thorn), der zweitgrößten Stadt in der Wojewodschaft) die Strecke für den normalen Linienbetrieb. Es gibt noch eine zweite Ausfahrt direkt in die Toruńska. Von dort kommt dieser 4er, der gerade seinen Dienst begonnen hat.
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Ich fuhr mit dem 6er nach Łęgnowo, wo ich zum ersten Mal war. Die Strecke des 6ers führt durch Industrie- und Gewerbegebiet, vorbei u.a. am Betriebsbahnhof Toruńska und der Firma Stomil (mit gleichnamiger Schleife). Zwischen den Haltestellen Stomil und Nowotoruńska führt die Strecke durch Brachland und der Haltestellenabstand ist relativ lang. Danach kommen ein paar Wohnbauten, die so auch in einer Kleinstadt bzw. einem Dorf stehen könnten. Die Schleife selbst ist recht großzügig angelegt und rumdherum ist großteils grüne Wiese. Hier ein 805Na kurz nach dem Verlassen der Schleife. Der Fahrer grüßt mich, was ich erst zu Hause beim Betrachten des Fotos bemerkte. In polnischen Fotogalerien würde man jetzt den Fahrer in der Bildbeschreibung ebenfalls grüßen.
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Die Schleife mitten im Nichts. Der Zieltext lautet Bielawy przez Dworzec Autobusowy (Bleichfelde über Busbahnhof).
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In Bielawy selbst war ich auch. Die Gegend ist sehr schön mit schönen herrschaftlichen Häusern, großteils zumindest. Die Straßenbahn verkehrt hier klassisch auf der Fahrbahn, welche von Bäumen gesäumt ist. Ein 4er kurz nach der Ausfahrt aus der Schleife.
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Danach ging es in die Innenstadt oder besser gesagt in den Teil der Innenstadt, wo die Straßenbahn verkehrt Hier in der Gdańska (Danziger Straße) ein 2er unterwegs in Richtung Las Gdański (Danziger Wald). Am Wochenende dominieren bereits die Swinggarnituren. Der 2er ist jedoch eine Domäne der 2x805Na. Im Hintergrund der Turm der Kościół Klarysek (Klarissenkirche).
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Die Gdańska (Danziger Straße) ist, gemeinsam mit der Dworcowa (Bahnhofstraße) die Prachtstraße in der Altstadt. Erneut ein 122NaB, wovon es 27 Stück gibt.
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Von den 121NaB gibt es 6 Stück. Dieser Wagen hier ist die 500. von Pesa gebaute Straßenbahn. Viele, wenn nicht alle Swing in Bydgoszcz haben Namen verdienter Personen der Stadt.
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Auch am 10er kann man 805Na in Doppeltraktion antreffen. Daneben fahren aber auch Swing am 10er. Dem aufmerksamen Betrachter wird aufgefallen sein, dass die hinteren Triebwagen keinen Stromabnehmer und nur noch 3 Türen haben.
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An der Kreuzung Focha, Jagiellońska, Gdańska kann man Fotos mit der Katedra św. Maricna i św. Mikołaja (St.-Martin-und-Nikolaus-Kathedrale) machen. Diese befindet sich in der eigentlichen Altstadt unweit des Rynek. Bydgoszcz ist an sich keine hässliche Stadt. Es gibt nur nicht viel für klassische Touristen, weshalb es auch nicht sehr touristisch ist. Der Rynek ist klein und schlicht. Toruń bietet da wesentlich mehr. Die Altstadt von Toruń ist ungefähr so groß wie die Krakaus. Dafür ist der Übergang von Altstadt zum Rest in Toruń überaus brutal. Gleich neben der mittelalterlichen Altstadt stehen Plattenbauten. Bydgoszcz hingegen hat Übergänge, wie wir sie in Krakau, Wien, Prag und anderen Städten auch antreffen.
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Der erste der beiden Museumswagen kündigt sich an. Er fährt hinauf zum Hauptbahnhof, wo er dann den Liniendienst antreten wird. Mir blutet das Herz. Dieser Herbrand GE58 ist Baujahr 1896. Warum hat man ihm LEDs verpasst? Aber gut, immerhin der Wagen fährt und ist fleißig im Museumsdienst. Der imposante Ziegelbau im Hintergrund beherbergt die Hauptpost.
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Heckansicht des Wagens.
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Bei der Haltestelle Dworcowa passte ich den Museumswagen ab. Dabei entstand noch das eine oder andere Planverkehrsfoto.
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Der Herbrand GE58 nähert sich der Haltestelle.
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Ich fuhr mit bis zur Endstation Las Gdański (Danziger Wald), wo sich ein Naherholungsgebiet befindet. Der Museumsbetrieb sieht so aus, dass man nur bei Tür 1 einstiegen darf (so wie in Breslau) und ein Schaffner den Fahrer überwacht und auch Fahrscheine kontrolliert/verkauft. Im Herbrand war das eine hübsche und überaus nette Schaffnerin. Sie hat sogar einen kleinen Buben die Fahrscheine entwerten lassen.
Auch der Fahrer war sehr nett und meinte später, dass ich ruhig sagen hätte können, wo ich genau Fotos machen will, dann hätte er den Wagen in der Schleife entsprechend positioniert.
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Innen ist der Wagen weitgehend an den Stand der 20er angepasst. Nur ist er zum Einrichtungswagen umgebaut worden, was aber durchaus nach dem 2. Weltkrieg auch mit diesem Wagen passiert sein könnte. Der Wagen war ursprünglich offen und erst in den 20ern wurden die Plattformen verglast. Nach seiner Ausmusterung kam der Wagen in eine Ferienanlage des Verkehrsbetriebes. Später kam der Wagen in einen Schrebergarten. 2012 wurde das Fahrzeug renoviert.
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Der Wagen am Plac Wolności (Freiheitsplatz) vor der Kościół św. Piotra i Pawła (St.-Peter-und-Paul-Kirche).
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Der Wagen erregte bei Passanten durchaus Aufsehen und auch der Besetzungsgrad war gut.