Bin selbst noch nie mit der Wuppertaler Schwebebahn gefahren, aber ist das Fahrgefühl sehr gewöhnungsbedürftig?
Ja, man muss sich durchaus anhalten. Ausbalancieren am Stehplatz gelingt dem Ortsunkundigen nicht auf Anhieb.
Am Anfang der Schwebebahn Zeit gabs bei den Stationen auch die Gitter noch nicht. da war dann der Spalt zwischen Bahn und Bahnsteig sehr, sehr tief.
Da gab es dann kein Gitter, aber sehr wohl ein Netz.
Ist der Stationsaufenthalt bei der BOGESTRA wesentlich länger, durch die Bewegungssensoren?
Nein, das Phänomen mit den Autos tritt nur bei Haltestellen auf, wo die Straßenbahn sowieso länger steht (weil sie beispielsweise auf die Abbiegephase wartet). Die Fahrgäste haben das schon ganz gut heraußen, wenngleich sicher nicht alle über die Bewegungsmelder Bescheid wissen. Auf den Türen sind allerdings rote Linien aufgeklebt, die den Fahrgästen als Anhaltspunkt dienen: "Berühren" sie diese Linien, geht die Tür auf - quasi Autosuggestion.

Außerdem haben die Fahrzeuge dort ein Feature, das in Wien schmerzlich fehlt: Beim Vorlöschen oder zentralen Schließen (welches von beiden es nun tatsächlich ist, konnte ich aufgrund der artigen Reaktion der Beförderungsfälle nicht feststellen) werden ein rotes Blinklicht und ein intermittierender Piepton im Türbereich aktiviert (ja, genau das, was F59 vor ein paar Wochen in primitivster Ausführung für die Wiener U-Bahn gänzlich neu entwickelt hat...), sodass sich der Aufenthalt in Grenzen hält.
Noch ein markanter Unterschied zu Wien: Wenn ein Zug aus irgendwelchen Gründen eine Ampelphase nicht bekommt (Anmeldung fehlgeschlagen, zu lang gebraucht, Gegenzug hat sie weggeschnappt), steigt der Fahrer sofort aus und betätigt den Schlüsselschalter, anstatt erst einmal einen kompletten Umlauf abzuwarten, ob sich die Phase nicht vielleicht doch zu kommen bequemt. Und das Drehen des Schlüsselschalters programmiert den Zug nicht nur ein, sondern fordert die Phase sofort an.
Lob hin, Lob her: "Halt nur an Haltestellen" spielt es dort nicht, aber die unnötig erscheinenden Ampelhalte sind um eine Vielzahl geringer als in Wien und fallen vor allem nicht so lang aus.