Heute war ich wieder einmal Nutzer der S7 vom Flughafen nach Hause. Nach einem Frühflug bin ich immer ziemlich verschlafen und daher empfindlich und gereizt, daher bitte ich gleich um Verzeihung, wenn ich zu viel nörgle.
Also, wieder einmal das Übliche. Ankunft des Fluges um kurz vor 10:00 Uhr. Das geht sich perfekt aus, um nach Passkontrolle und Gepäckabholung die S-Bahn um 10:18 exakt zu versäumen.
CAT kommt für mich nicht in Frage, also heißt es fast eine halbe Stunde warten.
In der Zwischenzeit ärgere ich mich wieder einmal, dass der Zugang am Flughafen zur S-Bahn extra so gebaut wurde, dass man es weiter hat als zum CAT, obwohl eigentlich der S-Bahnsteig näher am Terminal liegt. Alle Wegweiser führen zum CAT, die S-Bahn findet man eigentlich nur mit Mühe, wenn man nicht genau weiß, wo sie ist. Man hat den Zugangsweg zur S-Bahn mit einer 180°-Kurve extra massiv verlängert. Und die Abzweigung zur S-Bahn ist auch so verwinkelt, dass man eigentlich instinktiv eher geradeaus zu den Parkhäusern gehen möchte, v.A. weil in diese Richtung plötzlich auch bequeme Rollbänder auftauchen.
Fahrscheinautomaten: Eine Handvoll Touristen, die es am CAT vorbeigeschafft hat, kämpft nun mit den zwei Automaten, und wissen nicht, was sie kaufen sollen. Hilfe ist natürlich nicht in Sicht. Selbstredend werden beide Automaten für mehrere Minuten blockiert, was aber nicht so tragisch ist, da die nächste S-Bahn ohnehin erst in 20 min. kommt.
Bahnsteig: Zielanzeigen nach Wolfsthal und Floridsdorf - wieder rätseln die armen Touristen... die wollen ja nach Wien, aber nicht nach Floridsdorf. Eigentlich sollte auf der Zielanzeige Wien-Floridsdorf stehen, dann wäre alles klar. Das geht sich aber wieder von der Länge nicht aus
Auf der Zielanzeige steht unter "Floridsdorf" zwar "über Wien Mitte" abwechselnd mit "via Vienna City Centre", aber das wird konsequent von den Beförderungsfällen überlesen, u.A. auch, weil die Leuchtschrift so schnell zwischen deutsch und englisch wechselt, dass man sie beim ersten Mal kaum komplett lesen kann. Und die Schrift ist klein, wer weiter weg steht, tut sich schon schwer mit Lesen.
Was die "über"-Anzeige bewirkt: Am Sonntag wird die S7 mit Einfachgarnituren geführt. Die Info, dass es sich um einen Kurzzug handelt, wird aber nicht angezeigt, weil die Zusatzinfo offensichtlich auf zwei Zeilen limitiert ist. Ich habe es mir ganz hinten am Bahnsteig gemütlich gemacht, weil ich am Praterstern ja hinten raus muss. Hurra, dann heißt es aber doch mit 20 kg Gepäck den halben Bahnsteig wieder nach vor zu hetzen.
"Nächster Halt, Nextopp: Mannswörth"
Zwei Mädels, Backpackerinnen, die es trotz aller Widrigkeiten bis in den Talent geschafft haben, sind nun sehr verwirrt und fragen mich um Rat. Sie haben sich nämlich den Schnellverbindungsplan der Wiener Linien ausgedruckt, wo der Flughafen als Symbol eingezeichnet ist. Die S-Bahn-Stationen sind aber nur in der Kernzone eingezeichnet. Also kein "Mannswörth" am Plan und Panik, dass sie in die falsche Richtung fahren. Ich konnte sie aber beruhigen.
Dann der nächste Schock, der aber ausnahmsweise nichts mit der S-Bahn zu tun hatte: Sie müssen zu ihrer Hostel bei der U6-Station Handelskai. Der Gastwirt hat ihnen geraten, mit der S-Bahn bis Wien Mitte und danach mit U4 und U6 fahren
Ich rate ihnen und am Ende flehe sie an, sie sollen direkt mit der S7 fahren, aber sie trauen mir leider doch nicht ganz und steigen Wien Mitte aus
Und abschließend noch das nächste Ärgernis: Wieder einmal die Ansage "Wien St. Marx", und am Haltestellenschild steht "Vienna Bio Center - St. Marx". Na da soll man sich noch auskennen.
Fazit: Die S7 ist was für Insider. Absolut unbenutzbar für Touristen und nicht-Ortskundige. Und das liegt einzig und alleine an der Fahrgastinformation, die, wenn vorhanden, inkonsequent und inkonsistent ist.
Und bevor es statt dem CAT einen vernünftigen 15 min. Intervall gäbe, dann fährt bereits die U3 zum Flughafen