Autor Thema: Die S7, ein Quell ewiger Freude  (Gelesen 12660 mal)

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moszkva tér

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Die S7, ein Quell ewiger Freude
« am: 17. Oktober 2010, 13:37:49 »
Heute war ich wieder einmal Nutzer der S7 vom Flughafen nach Hause. Nach einem Frühflug bin ich immer ziemlich verschlafen und daher empfindlich und gereizt, daher bitte ich gleich um Verzeihung, wenn ich zu viel nörgle.

Also, wieder einmal das Übliche. Ankunft des Fluges um kurz vor 10:00 Uhr. Das geht sich perfekt aus, um nach Passkontrolle und Gepäckabholung die S-Bahn um 10:18 exakt zu versäumen.
CAT kommt für mich nicht in Frage, also heißt es fast eine halbe Stunde warten.

In der Zwischenzeit ärgere ich mich wieder einmal, dass der Zugang am Flughafen zur S-Bahn extra so gebaut wurde, dass man es weiter hat als zum CAT, obwohl eigentlich der S-Bahnsteig näher am Terminal liegt. Alle Wegweiser führen zum CAT, die S-Bahn findet man eigentlich nur mit Mühe, wenn man nicht genau weiß, wo sie ist. Man hat den Zugangsweg zur S-Bahn mit einer 180°-Kurve extra massiv verlängert. Und die Abzweigung zur S-Bahn ist auch so verwinkelt, dass man eigentlich instinktiv eher geradeaus zu den Parkhäusern gehen möchte, v.A. weil in diese Richtung plötzlich auch bequeme Rollbänder auftauchen.

Fahrscheinautomaten: Eine Handvoll Touristen, die es am CAT vorbeigeschafft hat, kämpft nun mit den zwei Automaten, und wissen nicht, was sie kaufen sollen. Hilfe ist natürlich nicht in Sicht. Selbstredend werden beide Automaten für mehrere Minuten blockiert, was aber nicht so tragisch ist, da die nächste S-Bahn ohnehin erst in 20 min. kommt.

Bahnsteig: Zielanzeigen nach Wolfsthal und Floridsdorf - wieder rätseln die armen Touristen... die wollen ja nach Wien, aber nicht nach Floridsdorf.  Eigentlich sollte auf der Zielanzeige Wien-Floridsdorf stehen, dann wäre alles klar. Das geht sich aber wieder von der Länge nicht aus  :down:
Auf der Zielanzeige steht unter "Floridsdorf" zwar "über Wien Mitte" abwechselnd mit "via Vienna City Centre", aber das wird konsequent von den Beförderungsfällen überlesen, u.A. auch, weil die Leuchtschrift so schnell zwischen deutsch und englisch wechselt, dass man sie beim ersten Mal kaum komplett lesen kann. Und die Schrift ist klein, wer weiter weg steht, tut sich schon schwer mit Lesen.

Was die "über"-Anzeige bewirkt: Am Sonntag wird die S7 mit Einfachgarnituren geführt. Die Info, dass es sich um einen Kurzzug handelt, wird aber nicht angezeigt, weil die Zusatzinfo offensichtlich auf zwei Zeilen limitiert ist. Ich habe es mir ganz hinten am Bahnsteig gemütlich gemacht, weil ich am Praterstern ja hinten raus muss. Hurra, dann heißt es aber doch mit 20 kg Gepäck den halben Bahnsteig wieder nach vor zu hetzen.  :(

"Nächster Halt, Nextopp: Mannswörth"
Zwei Mädels, Backpackerinnen, die es trotz aller Widrigkeiten bis in den Talent geschafft haben, sind nun sehr verwirrt und fragen mich um Rat. Sie haben sich nämlich den Schnellverbindungsplan der Wiener Linien ausgedruckt, wo der Flughafen als Symbol eingezeichnet ist. Die S-Bahn-Stationen sind aber nur in der Kernzone eingezeichnet. Also kein "Mannswörth" am Plan und Panik, dass sie in die falsche Richtung fahren. Ich konnte sie aber beruhigen.
Dann der nächste Schock, der aber ausnahmsweise nichts mit der S-Bahn zu tun hatte: Sie müssen zu ihrer Hostel bei der U6-Station Handelskai. Der Gastwirt hat ihnen geraten, mit der S-Bahn bis Wien Mitte und danach mit U4 und U6 fahren  :o Ich rate ihnen und am Ende flehe sie an, sie sollen direkt mit der S7 fahren, aber sie trauen mir leider doch nicht ganz und steigen Wien Mitte aus  ::)
Und abschließend noch das nächste Ärgernis: Wieder einmal die Ansage "Wien St. Marx", und am Haltestellenschild steht "Vienna Bio Center - St. Marx". Na da soll man sich noch auskennen.  >:(

Fazit: Die S7 ist was für Insider. Absolut unbenutzbar für Touristen und nicht-Ortskundige. Und das liegt einzig und alleine an der Fahrgastinformation, die, wenn vorhanden, inkonsequent und inkonsistent ist.   :down: :down: :down:
Und bevor es statt dem CAT einen vernünftigen 15 min. Intervall gäbe, dann fährt bereits die U3 zum Flughafen  8)



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Re: Die S7, ein Quell ewiger Freude
« Antwort #1 am: 17. Oktober 2010, 14:22:36 »
Ja, der Zugangsweg ist wirklich ein Wahnsinn... Bin einmal in der Nacht angekommen, gerade noch rechtzeitig für die letzte Schnellbahn. Ich hätte in der Zeit nicht hingefunden, wenn mich nicht am Weg dort hin die Stewardess von meinem eigenen Flug eingeholt hätte.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Die S7, ein Quell ewiger Freude
« Antwort #2 am: 17. Oktober 2010, 14:33:05 »
Ich bin zwar noch nie geflogen, aber ich finde es nur konsequent, dass man die Schnellbahn so versteckt, wenn man den CAT ja überall als das Überdrüberverkehrsmittel bewirbt. Da muss sich noch viel ändern (wird es aber wohl nie).

Und die U-Bahn-Manie in Wien wurde den Menschen eben über Jahrzehnte so eingetrichtert. Viele fahren lieber Jahr für Jahr täglich Umwege mit der U-Bahn in die Arbeit oder zur Uni als sich einmal den Linienplan der "sekundären" Verkehrsmittel anzusehen. Die Fahrgäste, die von der Pilgramgasse zur Neubaugasse mit U4 - (U2 - ) U3 fahren, sind leider keine Erfindung. Es gibt auch in meinem Bekanntenkreis viele Unbelehrbare, die lieber U-Bahn-Umwege fahren, weil sie mit einer Handvoll Straßenbahnlinien überfordert sind.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass mir, als ich nach Wien kam, von der Strozzigasse zum physikalischen Institut in der Strudlhofgasse die Route 46 - U2 - $(37-42) empfohlen wurde, bis ich einmal draufgekommen bin, dass das mit 13A - 5/33 ja viel schneller geht (wenn der 13A daherkommt, aber das ist ein anderes Kapitel).
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Re: Die S7, ein Quell ewiger Freude
« Antwort #3 am: 17. Oktober 2010, 20:51:28 »
@moszkva tér: Wieso fällt mir bloß zu deinem Posting als erstes "Schüülung, bittä..." ein? (@Rest: Das ist ein Insider!) :D

Um ehrlich zu sein: Ich wüsste gar nicht auswendig, wie man vom Flughafen zum CAT kommt, da ich mir den Weg zur Schnellbahn (durch den Seitenausgang) schon verinnerlicht habe. Die Touristen sollen sich ordentlich informieren, dann sind sie auch von "Floridsdorf" oder "Mannswörth" nicht überrascht. Ansonsten mögen sie den CAT nehmen, der ist ja für die Informationsunwilligen da. Die Automaten sind natürlich ein Kapitel für sich. Ich kann mich zwar über den ÖV in einer fremden Stadt beliebig gut informieren, das Tarifsystem bzw. das Interface des Fahrscheinautomaten bleibt da aber meistens auf der Strecke. Ich bringe dazu ein Beispiel aus Krakau: Vorab fand ich heraus, dass es drei verschiedene Preisstufen für Fahrkarten gibt: 15 min, 60 min und 24 Stunden. Was ich aus Wien nicht eruieren konnte und was mich dann unsicher gemacht hat: Es gab für jede dieser drei Fahrscheinarten auch noch drei unterschiedliche Preisstufen. Den Unterschied konnte mir auch der Fahrscheinautomat (trotz deutschsprachiger Bedienoberfläche) nicht verraten. Gottseidank hatte ich aber einen Bekannten bei mir, der schon einige Zeit in Krakau war und mir dann erklärte, welche Preisstufe (die mittlere) für mich die richtige war.

@13er: Kein Wiener würde dir den 13A empfehlen, also war die Auskunft im Prinzip schon richtig...
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matboy

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Re: Die S7, ein Quell ewiger Freude
« Antwort #4 am: 17. Oktober 2010, 23:44:59 »
Früher (bis vor ein oder zwei Jahren, wenn ich mich nicht komplett irre) waren die Wege von Ankunfts- sowie Abflughalle tatsächlich kürzer, bis man sich seitens der ÖBB dazu entschloss, die S-Bahnsteige zu versetzen (und ich unterstelle ihnen, dass sie die Bahnsteige mit Absicht weiter weg gebaut haben). Womöglich wählte man selbst die irreführenden Wegweiser (für den kürzesten Weg Ankunftshalle - S-Bahn muss man ENTGEGEN des ersten Wegweisers den Weg über die Billa gehen, sonst landet man am CAT-Bahnsteig und kann von dort hinüber zur S7 gehen) mit absichtlich, um die Anzahl der Touristen, die entnervt die 9€ für den CAT zahlen, zu maximieren.
Auch in der Wahl der Garnituren liegen die ÖBB konsequent daneben. Am Wochenende werden die am stärksten frequentierten Kurse konsequent mit Kurzzügen betrieben, während spätabends die Doppelgarnituren auftauchen.
An Werktagen werden zur HVZ einige Wolfsthalkurse mit Kurzzügen betrieben, während aber zwischen Flughafen - Floridsdorf - Ostbahn konsequent mit Doppelgarnituren gefahren wird (obwohl im letzterem Abschnitt die Auslastung so gering ist, dann man sie einstellen will).

moszkva tér

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Re: Die S7, ein Quell ewiger Freude
« Antwort #5 am: 18. Oktober 2010, 06:47:02 »
Früher (bis vor ein oder zwei Jahren, wenn ich mich nicht komplett irre) waren die Wege von Ankunfts- sowie Abflughalle tatsächlich kürzer, bis man sich seitens der ÖBB dazu entschloss, die S-Bahnsteige zu versetzen (und ich unterstelle ihnen, dass sie die Bahnsteige mit Absicht weiter weg gebaut haben).

Früher waren die Zugangswege zur S-Bahn kürzer. Die Bahnsteige waren aber damals wie heute an der selben Stelle. Die Wege wurden verändert. Ich hänge eine Skizze an, um zu zeigen, was ich meine. Die Skizze ist topographisch nicht korrekt, soll aber zeigen, wie die Wege verlaufen.

Übrigens, der CAT gehört (zu einem großen Teil) dem Flughafen. Klar wird der Flughafen schauen, dass viele Leute den CAT benutzen müssen. Mich wundert es nur, dass die ÖBB sich so unter dem Wert verkaufen lassen.

luki32

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Re: Die S7, ein Quell ewiger Freude
« Antwort #6 am: 18. Oktober 2010, 07:13:47 »
Ich bin schon lange nicht mehr mit der S7 vom Flughafen nach Wien gefahren, aber gibt es nicht mehr die Möglichkeit von der Ankunftshalle (genau dort, wo man nach der Paßkontrolle herauskommt) mit dem Aufzug direkt auf den Bahnsteig zu fahren?

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Luki
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moszkva tér

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Re: Die S7, ein Quell ewiger Freude
« Antwort #7 am: 18. Oktober 2010, 08:30:31 »
Ich bin schon lange nicht mehr mit der S7 vom Flughafen nach Wien gefahren, aber gibt es nicht mehr die Möglichkeit von der Ankunftshalle (genau dort, wo man nach der Paßkontrolle herauskommt) mit dem Aufzug direkt auf den Bahnsteig zu fahren?

Ich glaube, wenn man bei der Ankunft rechts geht, dann ins Freie raus und dann links, kommt man direkt zum Aufzug. Aber das ist nicht angeschrieben, ausgeschildert ist der lange Weg. Da hinten ist auch Baustelle (Skylink), d.h. der Zugangsweg kann sich immer wieder ändern.

Aber prinzipiell hast du recht.

95B

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Re: Die S7, ein Quell ewiger Freude
« Antwort #8 am: 18. Oktober 2010, 08:46:42 »
Ich bin schon lange nicht mehr mit der S7 vom Flughafen nach Wien gefahren, aber gibt es nicht mehr die Möglichkeit von der Ankunftshalle (genau dort, wo man nach der Paßkontrolle herauskommt) mit dem Aufzug direkt auf den Bahnsteig zu fahren?

Ich glaube, wenn man bei der Ankunft rechts geht, dann ins Freie raus und dann links, kommt man direkt zum Aufzug.
Genau, das ist der von mir erwähnte Seitenausgang. Den muss man aber kennen. Die von luki32 erwähnten Aufzüge gibt es nicht mehr.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: Die S7, ein Quell ewiger Freude
« Antwort #9 am: 18. Oktober 2010, 09:29:50 »
Mich wundert es nur, dass die ÖBB sich so unter dem Wert verkaufen lassen.
Weil sie mit jedem CAT-Fahrschein wesentlich mehr Geld verdienen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.