Soviel ich mich erinnern kann, wurden auch die wenigen Grazer Wagen der Reihe 260, die in Wien gefertigt wurden, nicht per LKW transportiert. Die konnte sogar aus eigener Kraft zum ÖBB-Anschlussgleis fahren. Ich habe irgendwo im Hinterkopf ein Foto des nagelneuen TW 261, der gerade am Parkring unterwegs ist, im Kopf. Aber vielleicht verwechsle ich da auch etwas.
@Ferry
Mit einem Foto am Parkring kann ich leider nicht dienen, aber ...
Mit dem GVB-Tw 261 wurden ab dem 16. Jänner 1963 ausgedehnte Probefahrten auf dem Netz der Wiener Straßenbahn durchgeführt. Der moderne Gelenkwagen in seiner grün-weißen Lackierung zog natürlich viele interessierte Blicke auf sich.
Alle Fotos vom 16. Jänner 1963; Fotograf: P. Schmied; Archiv Dr. Standenat
Bild 1:GVB-Tw 261 am SGP-Anschlussgleis in der Leberstraße
Bild 2:GVB-Tw 261 am Praterstern.
Dahinter "für alle Fälle" K 2488, der erst drei Monate zuvor, am 12. Oktober 1962, als einziger Triebwagen der Type K mit einem Scherenstromabnehmer SS 53/58 ausgerüstet wurde. Ab gleichem Datum hatte der Triebwagen gerade Seitenwände, Zweisicht-Dachsignale, Leuchtstoffröhren und Abblendscheinwerfer. Am 30. Oktober 1968 wurde er in den KH 6362 umbezeichnet und schließlich am 28. Dezember 1971 nach 56 Dienstjahren ausgemustert.
Bild 3:Beide Fahrzeuge in der Grillgasse. Die Schleife Grillgasse wurde bis 11. September 1981 im Uhrzeigersinn befahren.
Bild 4:GVB-Tw 261 und sein "Verfolger" K 2488 in der Geiselbergstraße an der alten Brücke der Aspangbahn.
GVB-Tw 261 wurde schließlich am 6. Februar 1963 nach Graz überstellt und per 7. Februar 1963 bei den Grazer Verkehrsbetrieben in Stand genommen.
Der erste Einsatz im Personenverkehr erfolgte am 29. März 1963 mit den festlich geschmückten Wagen 261 und 262 (Lohner) sowie 266 und 267 (SGP) auf der Linie 4.
Alle 23 Triebwagen der Serie 260 waren ursprünglich mit Schaffnersitzen, Zierleiste und Zierspitz mit Chromleisten, einem Rückspiegel, dem charakteristischen Doppelscheinwerfer und selbstverständlich allen notwendigen Einrichtungen für den Fahrgastfluss ausgerüstet. Lediglich Zeitkartenbenutzer durften bereits von Anfang an auch bei der vordersten Türe einsteigen.
Zwischen 1969 und 1975 wurden alle Triebwagen für den schaffnerlosen Betrieb umgerüstet und die Schaffnersitze ausgebaut.
Auch hier wurde anfänglich noch an einer Art Fahrgastfluss festgehalten: Einstieg nur vorne (Tür 1) und hinten (Tür 4), Ausstieg nur in der Mitte (Türen 2 und 3). Alle Türen erhielten auch nur die hierfür notwendigen Türtaster.
TW 261 war ab 10. September 1973 schaffnerlos und wurde am 7. April 2005 mit 42 Dienstjahren ausgemustert.
LG Michi