Ich vermute, man hatte Angst vor Bremsversagen bei Leitungsunterbrechungen. Motoren für generatorische Bremse waren damals technisch kein Problem, hatte man ja in diversen Straßenbahntriebwagen seit über 20 Jahren. Technisch ist meines Wissens das einzige Thema, dass die beim Bremsen induzierte Spannung weit höher sein kann als die Fahrdrahtspannung, und das muss die Isolierung der Wicklungen aushalten. Aber wie gesagt, das hatte man bei der Straßenbahn problemlos im Griff und die Geschwindigkeiten auf der Stadtbahn war nicht höher als auf der Straßenbahn (die Höhe der Spannung hängt direkt von der Drehzahl ab).
Ich meine mich zu erinnern, dass Berlin ungefähr zu der Zeit mit Doppeltriebwagen experimentiert hat, wo ein Triebwagen den anderen ferngesteuert hat, und es da zu spektakulären Unfällen aufgrund von Bremsversagen gekommen ist. Das wäre meine Vermutung, warum bei Mehrfachtraktion auf E-Bremse verzichtet wurde. Wie die Situation dann beim Bau der N1 war, weiß ich zu wenig, bei den E6 war das ja dann kein Thema mehr, die hatten selbstverständlich eine E-Bremse.