PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr

[Tramwayhüttl]

Welche Studien/Prognosen sind das, die eine Schrumpfung Wiens für möglich halten?
Weil man hört sonst immer nur das Gegenteil.

[Vineyard]

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20231114_OTS0021/neue-kleinraeumige-bevoelkerungsprognose-fuer-wien-2023-2053-wien-waechst-nur-mehr-moderat

https://www.wien.gv.at/statistik/publikationen/bev-prog-2023.html

Kurz gesagt, geht man davon aus, dass der durch Migration verursachte Rekordzuwachs der letzten Jahre sich wieder abflachen wird.

Die unten verlinkte Broschüre ist ab Seite 30-31 besonders interessant, da es ab dann Detailprognosen für die einzelnen Bezirke gezeigt werden.

[marq]

Welche Studien/Prognosen sind das, die eine Schrumpfung Wiens für möglich halten?
Weil man hört sonst immer nur das Gegenteil.

Das sind keine detaillierten Prognosen die von einer Schrumpfung ausgehen, sondern Schätzungen für die Abwanderung wenn bestimmte Umstände eintreten, wie etwa Krieg, massiver Wohlstandsverlust, usw., dann geht man nämlich zB davon aus, dass es zu einer massiven Abwanderung besonders aus dem städtischen Gebiet kommen würde. Die meisten seriösen Prognosen die ich kenne schätzen hingegen, dass Wien wachsen wird, im Schnitt bis etwa 2050 um rund 15% oder etwa 300 000 Menschen, was wieder mehr als die Einwohnerzahl von Graz wäre. Vgl. zB https://www.wko.at/wien/information-consulting/immobilien-vermoegenstreuhaender/wien-waechst-nur-mehr-moderat--bevoelkerungsprognose-fuer-wie#:~:text=Dir%2068%2Dseitige%20Brosch%C3%BCre%20mit,000%20Wienerinnen%20und%20Wienern%20liegen.
Andererseits ging man Ende der 80er noch von einem weiteren langsamen Bevölkerungsrückgang in Wien aus, aus demographischen Gründen, wie man damals meinte (immerhin schrumpfte Wien mehrere Jahrzehnte hindurch) und gekommen ist es ganz anders, daher sind solche Prognosen immer mit Vorsicht zu genießen.

[95B]

Anders gekommen ist es damals vor allem deshalb, weil niemand die Ostöffnung voraussehen konnte. Abgesehen davon sind Bevölkerungsprognosen im Allgemeinen recht treffsicher.

[marq]

Anders gekommen ist es damals vor allem deshalb, weil niemand die Ostöffnung voraussehen konnte. Abgesehen davon sind Bevölkerungsprognosen im Allgemeinen recht treffsicher.

Nein, Prognosen auf so lange Zeit eben nicht. Vergleiche alleine die ganzen irrwitzigen Prognosen für Wien, wo die Bevölkerung dann ständig stärker gestiegen ist, als prognostiziert. Selbst die Statistik Austria musste in den letzten 30 Jahren immer wieder nach oben korrigieren.

[MK]

Anders gekommen ist es damals vor allem deshalb, weil niemand die Ostöffnung voraussehen konnte. Abgesehen davon sind Bevölkerungsprognosen im Allgemeinen recht treffsicher.

Ich würde eher sagen, Bevölkerungsprognosen sind im Allgemeinen wenig treffsicher - weil doch recht häufig etwas kommt, was niemand voraussehen konnte.

Seit 1990 gab es in Österreich zahlreiche solche Ereignisse: Ostöffnung, Jugoslawienkrieg, Tschetschenienkrieg, Freizügigkeit mit den neuen EU-Ländern, Flüchtlingskrise, Corona, Ukrainekrieg.

[contra]

Kommt doch noch was?
https://www.heute.at/s/gewessler-und-hanke-stellen-weichen-fuer-u1-verlaengerung-120060466

[Vineyard]

Eine Verlängerung, aber keine neue Linie.

Rothneusiedl ist das neueste "Stadtentwicklungsgebiet" (gut, es gibt schon seit den 70ern Pläne....) und das braucht halt einen rochrangigen Öffizugang.

Wird soviel ich weiß sowieso größtenteils in Hochlage errichtet, ergo vergleichsweise schnell fertig sein.

(Ich bin aber gespannt wie schnell sich die lokalen Bürgerinitiativen dagegen in Stellung bringen werden.)

[38ger]

Die eine und einzige Verlängerung, die nach U2/U5 bis Wienerberg und Hernals noch wirklich wichtig wäre ist mMn die U5 obne Zwischenhalt zum Rennweg. Wäre für Kaiserebersdorf, Simmering, St. Marx usw. eine wesentliche Verbesserung was die Erreichbarkeit des Nordwesten Wiens angeht und umgekehrt eine enorme Verbesserung für den Nordwesten was die Erreichbarkeit der Stammstrecke und der Flughafenbahn, aber eben auch des 3. und 11. Hiebs angeht.

[Ferry]

Eine Verlängerung, aber keine neue Linie.

Eine Verlängerung? Die U1 endet derzeit in Oberlaa. Wie soll sie da nach Rothneusiedl, an dem sie auf ihrer Strecke vorbeigefahren ist, verlängert werden?

Es könnte sich höchstens um eine Stichstrecke nach Rothneusiedl handeln, die in etwa auf Höhe Alaudagasse von der bestehenden Strecke abzweigen würde. Allerdings sind bei der Wiener U-Bahn Verzweigungen und Vereinigungen von Strecken wegen der LZB eher schwierig zu realisieren, diese Problem müsste man vorher erst in den Griff bekommen...

Würde der Bund nicht nur bei der U-Bahn, sondern auch bei der Straßenbahn so großzügig zuschießen, gäbe es den 72er vermutlich schon. 

[Vineyard]

Würde der Bund nicht nur bei der U-Bahn, sondern auch bei der Straßenbahn so großzügig zuschießen, gäbe es den 72er vermutlich schon. 

Haben sie ja angeblich, aber NÖ war es trotzdem nicht genug. 

Und ja, es ist die Abzweigung, für die schon mit der Wendeweiche bei der Alaudagasse Vorarbeit geleistet wurde.

[Geamatic]

Ist doch alles nur eine schnell angesetzte Pressemeldung, weil die Nationalratswahl ansteht. Nach der Wahl ist alles wieder vergessen und in der Schublade gelandet.

[coolharry]

Also beim Ast Rothneusiedl ist das sicher nicht nach der Wahl vergessen. Das Entwicklungsgebiet Rothneusiedl ist relativ fix.

https://www.wien.gv.at/pdf/ma21/rothneusiedl-projektzeitung-3.pdf

Eventuell noch ein paar Kleinigkeiten aber das die eine U-Bahn bekommen, tja das ist Grundbedingung für den Stadtteil.
Und da die U-Bahn in Wien von allen Parteien gewollt wird, wird sie auch kommen. +- ein paar Jahre auf oder ab.

[Nussdorf]

Andererseits ging man Ende der 80er noch von einem weiteren langsamen Bevölkerungsrückgang in Wien aus, aus demographischen Gründen, wie man damals meinte (immerhin schrumpfte Wien mehrere Jahrzehnte hindurch) und gekommen ist es ganz anders, daher sind solche Prognosen immer mit Vorsicht zu genießen.

Ich kann mich an Seminare im Rahmen einer politischen Partei Mitte der 1980er Jahre erinnern, wo fix einem massiven Wachstum der Ostregion ausgegangen wurde, allerdings verteilt auf einen langen Zeitraum. Ich will jetzt keine Zahlen nennen, weil ich keine so konkrete Erinnerung habe. Aber die Begründung war interessant: die stete Entsiedelung des inneralpinen Raums, und der Grenzregionen sowieso. Also eine innerösterreichische Migration.

[denond]

Eventuell noch ein paar Kleinigkeiten aber das die eine U-Bahn bekommen, tja das ist Grundbedingung für den Stadtteil.
Und da die U-Bahn in Wien von allen Parteien gewollt wird, wird sie auch kommen. +- ein paar Jahre auf oder ab.

Für Nevrivy war der Lobau-Tunnel auch eine Grundbedingung, daß es in der Seestadt wirklich weitergeht. Wo ist der Lobau-Tunnel und wie stehen die Bauarbeiten in der Seestadt und bei der Stadt-Straße, auch auf ein paar Jahre +- gesehen. Auf Politik-Meinungen, darauf würde ich mich nicht so sehr verlassen.