Es ist egal, wo man hinschaut. Es gibt überall, wo die Arbeitszeiten von den normalen Geschäftszeiten abweichen derzeit extreme Nachwuchsprobleme. Und meiner Meinung liegt es nicht nur am Gehalt, sondern eben auch an der Bereitschaft, dass man auch am Wochenende und in den Nachtstunden arbeiten muss.
Das ist durchaus auch eine Frage des Geldes. Aber bei rund 1500 netto ist die Bereitschaft schon eher sehr gering. Bezahlt den Fahrern und Lenkern wesentlich mehr (rund 2500+ netto was dem früheren Schemagehalt mindestens entsprechen würde), dann kämen mit Sicherheit auch mehr Bewerber. Dazu kommt auch noch, dass es ein besseres Betriebsklima braucht.
Und natürlich auch an dem Publikum, dass bei jedem kleinsten Grund eine Beschwerde schreibt, die womöglich dann auch noch mit Unwahrheiten seitens des Beschwerdeführer strotz.
Man braucht ja nur einmal schauen, was für Schauergeschichten oft in den Gratiszeitungen/sozialen Medien auftauchen.
Das ist durchaus auch ein Problem. Es sollten nur jene Bescherden überhaupt behandelt werden, die 1. schwerwiegend sind, 2. plausibel sind und 3. beweisbar sind. Und bei der Behandlung sollte das Unternehmen vor allem auf Seiten der Bediensteten sein. Es kann nicht sein, dass immer dem Beschwerdeführer Recht gegeben wird, egal wie unsinnig manche Beschwerde ist. In meinem Job nach den WL gehörte auch zu meinen Aufgaben, Eingaben für die Entscheidungsorgane vorzubereiten. Und bei 95% der Eingaben war mein Erledigungsvorschlag "einlegen". Nachforschungen - inklusive der Stellungsnahme des Betroffenen - waren meist gar nicht nötig. Und bei jenen Eingaben, wo Nachforschungen anzustellen waren, wurden bei plausiblen Angaben dem Bediensteten glauben geschenkt und keine weiteren Maßnahmen getroffen. In den 20 Jahren in diesem Bereich gab es vielleicht 2, 3 gerechtfetigte Beschwerden, wo eine Ermahnung erfolgte. Mehr sind es auch bei den WL nicht, aber dort werden Eingaben oft als Disziplinierungsmethode gegen den Bediensteten genutzt. Und auch das ist ein Punkt, wo viele dann sagen, das tue ich mir nicht an und kündigen.