@Grüne: in Wien haben sie Straßenbahn-Neubauten versprochen, aber es kamen "nur" Radwege, erst nur mit Farbe gepinselt und dann in der "Pop-up"-Variante. Für die Straßenbahn kam nichts, obwohl: angeblich wollten höchste Stellen bei den WL keine 26er-Verlängerung, aber die ließ man den Grünen doch.
Naja, wenn ich mir die ersten Maßnahmen der "Fortschrittskoalition" anschaue, u.a. die starken Angebotsausdünnungen an Wochenenden, könnte ich mir inzwischen auch vorstellen, dass die Grünen viele Verschlechterungen verhindert haben. So etwas dringt dann natürlich nicht an die Öffentlichkeit.
@NEOS: klar, dass sich Ludwig den kleineren möglichen Koalitionspartner genommen hat, als es sich mit den SPÖ-Mandaten ausging. Mit weniger Mandaten als vorher die Grünen können die NEOS der SPÖ auch weniger ins Lenkrad greifen.
Kleinerer Koalitionspartner hin oder her - die SPÖ ist trotzdem auf seine Stimmen angewiesen. Fürchten die Neos eigentlich wirklich, die SPÖ würde die Koalition sprengen, wenn sie auch mal öffentlich Kritik äußern? Selbst in ihrem Kernthema, der Bildungspolitik, lassen sie sich doch vom Ludwig am Ring durch die Nase führen. Mal ehrlich: was wären denn die Alternativen, die die SPÖ hätte? Wieder eine Koalition mit den Grünen? Wird die Betonfraktion nicht machen. Eine Koalition mit Türkisen oder Blauen? Wird die eher linke Basis in Wien nicht mitmachen.
Also was hindert die Neos daran, zumindest Kritik zu äußern und sich stärker für ihre Anliegen einzusetzen? Sie sind nicht als bloßer Mehrheitsbeschaffer für die SPÖ gewählt - sonst hätten ihre Wähler/innen das Kreuz direkt bei der SPÖ gesetzt.
Auf Bezirksebene geht es doch auch - immerhin haben sie gemeinsam mit den Grünen in Währing den Umbau des Gersthofer Platzls beschlossen. (Und die Pointe: obwohl die SPÖ diesen bekämpft hat, hat es sich Beton-Ulli nicht nehmen lassen, zum ersten Spatenstich und zur Eröffnung für schöne Fotos vorbeizukommen...)
Die Grünen haben seinerzeit gegen viele Widerstände die Mahü umgesetzt - und damit über das konkrete Projekt hinaus das Konzept "Begegnungszone" in Wien etabliert. Irgendwie fehlt mir gerade noch die Fantasie, was die "Mahü" der Neos wird, egal in welchem Politikbereich.
@Zatlokal: toll, was Du für Namen kennst - oder wohnst Du in "seinem" Bezirk, wenn ich fragen darf?
Als verkehrspolitisch interessierter Mensch in Wien schnappt man seinen Namen schon auf (ich selbst wohne nicht im 15. Bezirk) - wobei er in den letzten Wochen (z.B. bei der Eröffnung des IKEA am Westbahnhof,
aber auch zu anderen Themen) auch nochmal besonders oft in der Presse vorkam.
Die krassen Gegenteile, eben die Betonfraktion, die unter Ludwig die Macht übernommen hat, kennt man natürlich auch, das Quartett des Graue(n)s: Nevrivy, Derfler, Valentin und Sima.