So fein der Blick aus den Littorail-Zügen auf den Neuenburger See (oder schweizerisch «Neuenburgersee») ist, so schwierig ist es, die gut 8km lange Strecke entlang fotografisch ergiebige Punkte zu finden: Schnellstraße, Autobahn, eingezwängter Bahnkörper, Masten durchgehend auf der Sonnseite, Absperrungen, usw. Diese Aufnahme deutet die Situation ein wenig an. Spannend hingegen ist die nach den Normen Schweizer Vollbahnanlagen ausgeführte Signalisierung, wie hier durch das Vorsignal im Hintergrund angedeutet. Zu sehen ist die Garnitur Bt 554 + Be 4/4 504, um einmal die Schweizer Schienenfahrzeugsbezeichnung zu verwenden; die Aufnahme entstand in Serrières.
Am 27. November 2020 kam der Triebwagen 504 («Cortaillod») ins
Museum Areuse, das an der Strecke liegt; ein paar Tage später wurde der Steuerwagen 554 skartiert: Inzwischen ist der gesamte Wagenpark der Littorail-Linie ausgetauscht worden. Nicht durch ganz neue Fahrzeuge, sondern durch eine ganz besondere Okkasion:
Von St. Gallen aus starten die Trogener Bahn und die Gaiser Bahn, beide höchst besuchenswert. Die längste Zeit ihres Bestands waren das sowohl getrennte Strecken als auch Betriebe – letztere zu den Appenzeller Bahnen gehörig –, obwohl beide vom Hauptbahnhof St. Gallen ausgehen. Anfang dieses Jahrtausends wurden jedoch zunächst die Betriebe fusioniert, und mit durchaus erheblichen Investitionen beide Strecken im Jahr 2018 zu einer
Durchmesserlinie durch St. Gallen vereint. Auf der Trogener Bahn fuhren schon hochmoderne Garnituren, die
TB Be 4/8, eine Art Vorläufer zu den Tango-Trams – doch die Vereinheitlichung der Fahrleitungsspannung der Durchmesserlinie auf 1500 V= (bisher Trogener Bahn 1000 V=) machte ihren Einsatz in der vorhandenen Form unmöglich.
Konsequenz: Die fünf Be 4/8 mit den Nummern 31 bis 35 haben nun den gesamten Littorail-Verkehr übernommen und bieten damit mittlerweile auch Niederflurkomfort