Autor Thema: [AT] Semmeringbasistunnel  (Gelesen 2663 mal)

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Signalabhängigkeit

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Re: [AT] Semmeringbasistunnel
« Antwort #15 am: 03. Dezember 2024, 01:08:05 »
Das "günstig".

LH

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Re: [AT] Semmeringbasistunnel
« Antwort #16 am: 03. Dezember 2024, 02:16:23 »
Frage von einem, der – das gebe ich gerne zu – von der "großen" Eisenbahn nicht allzu viel versteht: Was genau hat gegen eine günstigere Umfahrung der Alpen über das Burgenland gesprochen?

Erstens, dass dort nichts ist und die Trasse außerhalb des Staatsgebiets gelegen wäre, zweitens, dass durch den Umweg jeglicher Fahrzeitvorteil hinfällig geworden wäre.

haidi

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Re: [AT] Semmeringbasistunnel
« Antwort #17 am: 03. Dezember 2024, 03:52:29 »
Und dass Ungarn wahrscheinlich gemauert hätte, wie sie es auch bei der geplanten Führung des Wiener Neustädter Kanals über Ungarn nach Triest gemauert haben. Die Ungarn waren das Pferdezüchterland der Monarchie und wollten diese Einnahmen nicht verlieren.
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Re: [AT] Semmeringbasistunnel
« Antwort #18 am: 03. Dezember 2024, 09:56:32 »
Meine Frage bezog sich auf den Semmering-Basistunnel (vgl. Threadtitel) und nicht auf die Ghegabahn.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

coolharry

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Re: [AT] Semmeringbasistunnel
« Antwort #19 am: 03. Dezember 2024, 10:20:58 »
Meine Frage bezog sich auf den Semmering-Basistunnel (vgl. Threadtitel) und nicht auf die Ghegabahn.

Die Bahn übers Burgenland, war eh mal im Gespräch. Hat aber mehrere Nachteile:
Das Burgendland ist in dem Gebiet recht dünn besiedelt und kaum bis gar nicht Industrialisiert. Sprich dort gibts kaum was, was einen Bahnanschluß rechtfertigt, deswegen gibts ja auch kaum noch eine.
Weiters wäre die Bahn durchs Burgenländische Hügelland (das ist zwar nicht hoch kannst aber trotzdem ganz schön*) gar nicht so viel billiger gewesen. Von den massiven Eingriffen in die Landschaft mal abgesehen.
Dann war auch mal eine Variante über Ungarn im Gespräch. Eine Innerösterreichische Schnellverbindung über ausländisches Gebiet, den Plan hielten dann doch mehrere für Hirnrissig.
Was hat nun die Bahn übers Burgenland verhindert:
Die wirtschaftlichen Interessen der Obersteiermark und zum anderen die landschaftlichen Interessen des Burgenlandes, sowie die doch recht hohen Baukosten. Ich kann mich aber nur mehr dunkel erinnern. Die Diskussionen sind schon locker 30 Jahre her.


*Man schaue sich die recht hohen Talbrücken der S31 bei Sieggraben an.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Anrew Wiggin

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Re: [AT] Semmeringbasistunnel
« Antwort #20 am: 03. Dezember 2024, 10:32:42 »
Einiges wurde eh schon gesagt:

1) Wenn man wirklich eine Flachbahn will, muss man bis nach Ungarn in den Osten, das ist berechtigterweise politisch nicht gewollt (man bedenke schon nur, welche betriebliche Mühsal das deutsche Eck mit sich bringt, wo man wenig bis gar nichts bei Baustellenplanung usw mitreden kann) und außerdem ist der Umweg so groß, dass die Fahrzeit nicht mehr annehmbar ist.

2) Baut man über Österreich, also ca Mattersburg-Oberpullendorf-Oberwart-Graz, ist das über die komplette Strecke Hügellandschaft, die nur mit vielen und Tunneln zu überwinden wäre. Insgesamt wäre die Strecke deutlich teurer als der SBT. Wenn man die komplette Strecke Wiener Neustadt - Graz als HLS neu bauen will, ist das über das Burgenland möglicherweise etwas billiger als über den Semmering. Allerdings hätte man dann die komplette Strecke auf einmal neu bauen müssen, während man sich beim Semmering einmal nur den Tunnel leistet und den Ausbau der Strecken Zuschlag-Bruck und Bruck-Graz irgendwann einmal (oder auch gar nicht) machen kann.

3) Es geht eben nicht nur um Graz, es wohnen auch genügend Leute im Mur/Mürztal, die dann von der Schnellverbindung abgeschnitten wären.

Punkt 2) war wohl schon alleine der Killer für die Kukuruzbahn, insofern braucht man sich gar nicht überlegen, ob das Interesse der obersteirischen Städte aus gesamtösterreichischer Sicht bedeutend genug ist oder nicht.



KSW

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Re: [AT] Semmeringbasistunnel
« Antwort #21 am: 03. Dezember 2024, 14:10:37 »
Eine "Flachlandstrecke" über Ungarn, von Fehring duch das Raabtal nach Gleisdorf und dann via Lassnitzhöhe-Basistunnel nach Graz hätte nicht nur den Nachteil der "ausländischkeit" (Unwort des Jahres) wie beim Deutschen Eck, sie wäre auch fast doppelt so lang wie die aktuelle Strecke mit Basistunnel. Also doppelte Baulänge, doppelte Instandhaltung, höhere Trassengebühren und für selbe Fahrzeiten wesentlich höhere Geschwindigkeiten nötig.
Alles in allem keine Faktoren, dass man sagt: "ja, genau so machen wir's".